pts20210208038 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

Schüler*innen entwickeln Lernmittel zur Digitalisierung

Projekt der FH St. Pölten zur Kompetenz von Jugendlichen für den sicheren Umgang mit neuen Medien


St. Pölten (pts038/08.02.2021/16:55) Im Projekt "DigGes - Gemeinsam in der digitalen Gesellschaft" entwickelten Schüler*innen gemeinsam mit Pädagog*innen und Forscher*innen, digitale Lehr- und Lernmaterialien zum Thema Digitalisierung. Die Unterlagen sollen anderen Jugendlichen helfen, ihre Medienkompetenz zu stärken, um neue Medien nutzen zu können und verantwortungsvoll und bewusst mit ihnen umzugehen.

Kontakthalten mit Freund*innen in Zeiten des Lockdowns, digitaler Fernunterricht und spannende virtuelle Medienwelten einerseits - andererseits Fake News, Cybermobbing, Handy- und Internetsucht oder ein Foto im Internet, das später ein Bewerbungsgespräch vermasselt: Digitalisierung und soziale Medien bieten viele neue Möglichkeiten, aber auch Gefahren.

Digitalisierung medienkompetent nutzen

Das Citizen-Science-Forschungsprojekt DigGes der Fachhochschule St. Pölten widmete sich dem Aufbau von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen in Zeiten der Digitalisierung. Sie sollen als Teil der digitalen Gesellschaft Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung für sich nutzen können, ohne sich dabei Gefahren und Risiken auszusetzen.

"Es ist wichtig, die vielfältigen Phänomene und Auswirkungen der Digitalisierung im Schulunterricht zu thematisieren. Idealerweise mithilfe innovativer Lehr- und Lernmittel, die nicht nur für Schüler*innen, sondern mit ihnen gemeinsam entwickelt werden. Im Projekt greifen Technik und Sozialwissenschaft bei der Auseinandersetzung mit Digitalisierung eng ineinander, sodass Medienkompetenz auf unterschiedlichsten Ebenen gefördert werden konnte", erklärt Astrid Ebner-Zarl, Leiterin des Projekts und Forscherin in der Forschungsgruppe Media Business am Institut für Creative\Media/Technologies (IC\M/T) der FH St. Pölten.

Von Schüler*innen für Schüler*innen

Insgesamt sind 14 Videos und zwei Kahoot-Quizze entstanden, die das Thema Digitalisierung altersgerecht und auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt behandeln. So können diese Lernmittel ihre wichtigen Botschaften zu Themen wie Fake News, Gewalt in den Medien oder Cybermobbing auch wirklich vermitteln.

Die in das Projekt eingebundenen Schüler*innen haben im Zuge mehrerer Workshops und Hackathons technische Fertigkeiten entwickelt, bestehende Lernmittel aufgegriffen und diese Ausgangslernmittel mit eigenen Videos und Angeboten erweitert. Die Lehrmittel stammten von "Ö1 macht Schule", "Rat auf Draht", eTapas sowie saferinternet.at und waren auf der Eduthek des Bildungsministeriums versammelt. Die Ergebnisse und neuen Lehrmittel aus dem Projekt sind seit Anfang Februar ebenfalls auf der Eduthek und anderen Plattformen abrufbar und vielfältig einsetzbar.

Empowerment, Sensibilisierung & Know-how

Neben den entstandenen Lernmitteln ist ein Ergebnis des Forschungsprojekts, dass nicht nur das Produkt wichtig ist, wenn es um die Kreation von Lernmitteln geht. Genauso bedeutend ist der Prozess der Produktion. Ebner-Zarl dazu: "Es war faszinierend zu beobachten, welche Effekte die praktische Arbeit in den kleinen Gruppen auf die Dynamiken in der Klasse hatte, auf die Art und Weise, wie die Schüler*innen (inter)agierten und sich präsentierten."

Dieses Setting ist laut Ebner-Zarl besonders geeignet für das Empowerment von Mädchen im Zusammenhang mit Medientechnik: "Ihre Kompetenzen und ihr Wissen haben dadurch verstärkte Sichtbarkeit bekommen. Auch Schüler*innen mit besonderen Bedürfnissen kam dieses Setting entgegen und es ermöglichte ihnen, sich zu entfalten."

Forschung, kreatives Tun und Förderung von Medienkompetenz verbinden

Durch teilnehmende Beobachtung hat das Projekt auch Erfahrungen und Erlebnisse von Kindern und Jugendlichen mit Social Media und ihrem Umgang mit Online-Risiken untersucht.

"Eine wesentliche Stärke unseres Projekts ist, dass Forschung, kreatives Tun und die konkrete Förderung von Medienkompetenz eng ineinandergreifen", so Ebner-Zarl. Medienkompetenz werde dabei auf verschiedensten Ebenen gleichzeitig vermittelt: nach außen (für spätere Nutzer*innen der Lernmittel), nach innen (für die teilnehmenden Schüler*innen) sowie in Form von Information, Sensibilisierung und - bei den Teilnehmenden - auch des Erwerbs konkreter Fertigkeiten, etwa im Umgang mit Medientechnik.

Die Forschungsgruppen Media Business und Media Creation am IC\M/T der FH St. Pölten haben das Projekt DigGes (Gemeinsam in der digitalen Gesellschaft) gemeinsam mit dem Service- und Kompetenzzentrum für Innovatives Lehren & Lernen (SKILL) der FH St. Pölten durchgeführt.

Weitere Infos zum Projekt:

Ausführliche Webnews: https://www.fhstp.ac.at/de/newsroom/news/digges-erfolgreich-abgeschlossen

Projektwebseite: https://research.fhstp.ac.at/projekte/gemeinsam-in-der-digitalen-gesellschaft

Video zum Projekt: https://youtu.be/gfUvroL03ZY

Finanziert hat das Projekt die Innovationsstiftung Bildung/Public Science der OeAD GmbH. Partner*innen waren die Private Neue Mittelschule Zwettl, die Hertha Firnberg Schulen für Wirtschaft und Tourismus und der Verein Digitale Bildungsgesellschaft.

Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung zu den Themen Medien, Wirtschaft, Digitale Technologien, Informatik, Security, Bahntechnologie, Gesundheit und Soziales. 26 Studiengänge und zahlreiche Weiterbildungslehrgänge bieten ca. 3.500 Studierenden eine zukunftsweisende Ausbildung. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.

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