pte20220920019 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Nachtmenschen leiden eher an Typ-2-Diabetes

Frühaufsteher sind laut Analyse der Rutgers University insulinsensitiv und verbrauchen mehr Fett


Nachtmensch: Stoffwechsel verändert sich signifikant (Foto: pixabay.com, 0fjd125gk87)
Nachtmensch: Stoffwechsel verändert sich signifikant (Foto: pixabay.com, 0fjd125gk87)

New Brunswick (pte019/20.09.2022/11:30)

Die Aktivitätsmuster und der Schlafrhythmus beeinflussen das Risiko von Typ-2-Diabetes und Herzleiden, wobei Nachtmenschen eher davon betroffen sind, so eine Studie der Rutgers University http://rutgers.edu . Laut den Forschern führen die Wach- und Schlafzyklen zu Stoffwechselunterschieden und verändern die Bevorzugung des Körpers für Energiequellen. Personen, die also länger wach bleiben, verfügen über eine verringerte Fähigkeit, Fett für Energie zu nutzen. Das bedeutet, dass sich Fett im Körper ansammelt und das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Leiden erhöht.

Stoffwechselunterschiede erwiesen

Die Stoffwechselunterschiede beziehen sich darauf, wie gut jede Gruppe Insulin nutzen kann, um die Glukoseaufnahme durch die Zellen für die Speicherung und die Energienutzung zu unterstützen. Frühaufsteher bauen demnach mehr auf Fett als Energiequelle und sind während des Tages aktiver. Sie verfügen auch über eine größere aerobe Fitness als Nachtmenschen. Nachteulen hingegen verbrauchen in Ruhe und beim Sport weniger Fett für die Energiegewinnung. Die Studienteilnehmer wurden basierend auf ihrem Chronotyp in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Stichprobe hat 51 Personen umfasst.

Die Forscher haben die fortgeschrittene Bildgebung genutzt, um die Körpermasse und die -zusammensetzung zu beurteilen. Zusätzlich wurden die Insulinsensitivität ermittelt und Atemproben genommen, um den Stoffwechsel von Fett und Kohlehydraten zu untersuchen. Die Teilnehmer wurden eine Woche lang beobachtet, um ihre Aktivitätsmuster im Verlauf des Tages auszuwerten. Sie erhielten eine bei Kalorien und Nährstoffen kontrollierte Diät und mussten über Nacht auf das Essen verzichten, um die Auswirkungen der Ernährung auf die Ergebnisse zu minimieren.

Frühaufsteher verbrennen mehr Fett

Um die Vorlieben bei der Nahrung zu untersuchen, wurden die Teilnehmer in Ruhe getestet, bevor sie zwei 15 Minuten dauernde Einheiten Sport absolvierten. Dabei handelte es sich um eine mittelschwere und eine Einheit mit hoher Intensität auf einem Laufband. Die aerobe Fitness wurde mittels einer "Incline Challenge" getestet. Dabei wurde die Steigung alle zwei Minuten um 2,5 Prozent erhöht und damit so lange weitergemacht, bis der Teilnehmer erschöpft war. Details sind in "Experimental Physiology" nachzulesen.

Frühaufsteher setzen in Ruhe und während des Sports mehr Fett für die Gewinnung von Energie ein. Auch sind mehr von ihnen insulinsensitiv. Nachtmenschen hingegen sind insulinresistent. Das bedeutet, dass ihre Körper mehr Insulin brauchen, um die Blutzuckerwerte zu senken. Ihre Körper bevorzugten Kohlenhydrate als Energiequelle. Die eingeschränkte Fähigkeit dieser Gruppe, auf Insulin zu reagieren, kann schädlich sein, da sie auf ein höheres Risiko bei Typ-2-Diabetes und/oder Herzleiden hinweist. Die Ursachen für diese Veränderung der stoffwechselbedingten Vorlieben zwischen Frühaufstehern und Nachtmenschen ist derzeit noch nicht erforscht.

(Ende)
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