pte20220914002 in Leben

Nächtliches Essen führt zu Depressionen

Stimmungslage von Schichtarbeitern lässt sich laut Brigham and Women's Hospital beeinflussen


Essen: Stimmung von Schichtarbeitern lässt sich verbessern (Foto: pixabay.com, RyanMcGuire)
Essen: Stimmung von Schichtarbeitern lässt sich verbessern (Foto: pixabay.com, RyanMcGuire)

Boston (pte002/14.09.2022/06:05)

Das Timing der Mahlzeiten beeinflusst die psychische Gesundheit, einschließlich depressions- und angstbedingter Stimmung, sagen Forscher des Brigham and Women's Hospital http://brighamandwomens.org . Die Hälfte der Teilnehmer an ihrer Untersuchung hat mindestens einmal am Tag eine Mahlzeit zu nächtlicher Stunde bekommen, die andere Hälfte stets bei Tageslicht. Bei denen, die auch nachts Mahlzeiten zu sich nahmen, stiegen das depressionsähnliche Stimmungsniveau um 26 Prozent und die angstähnlichen Stimmungswerte um 16 Prozent. Die andere Hälfte der Teilnehmer erlebte diesen Anstieg nicht.

Störung des biologischen Rhythmus

"Unsere Ergebnisse beweisen, dass sich der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme als neuartige Strategie einsetzen lässt, um die Stimmungsanfälligkeit bei Personen, deren biologischer Rhythmus (cirkadianer Rhythmus) gestört wird, zu minimieren, etwa bei Schichtarbeitern oder Menschen, die aufgrund von Fernreisen einen Jetlag erleben. Jetzt sind weitere Studien nötig, um 100-prozentig zu beweisen, dass Änderungen des Essens-Timings erhöhte Stimmungsanfälligkeiten verhindern können", sagt Schlafforscher Frank A. J. L. Scheer.

Schichtarbeiter machen bis zu 20 Prozent der Arbeitskräfte in Industriegesellschaften aus, etwa in Krankenhäusern, Fabriken und anderen wichtigen Dienstleistungsberufen. Oft leiden sie an einer Fehlausrichtung zwischen ihrer zentralen cirkadianen Uhr im Gehirn und ihren Schlaf- und Wachphasen sowie ihren Esszyklen. Um die Studie durchzuführen, haben Scheer und sein Team 19 Teilnehmer, zwölf Männer und sieben Frauen, für eine randomisierte kontrollierte Studie untersucht. Die Probanden durchlebten vier Tage, die durch Einsatz von künstlichem Licht auf jeweils 28 Stunden ausgedehnt wurden. Am vierten Tag wich die innere Uhr der Teilnehmer um zwölf Stunden von der simulierten Zeit ab.

Tag-Ess-Gruppe ohne Schwankungen

Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einer von zwei Mahlzeitengruppen zugeordnet: der "Daytime" und der "Nighttime Meal Control Group", die Mahlzeiten nach einem 28-Stunden-Zyklus zu sich nahm, was dazu führte, dass sowohl nachts als auch tagsüber gegessen wurde, was für Nachtarbeiter typisch ist. Bei der Daytime-Only Meal Intervention Group, die Mahlzeiten in einem 24-Stunden-Zyklus zu sich nahm, führte dies dazu, dass sie nur tagsüber aß.

Laut dem Team hat das Timing der Mahlzeiten die Stimmung der Teilnehmer signifikant beeinflusst. Während der simulierten Nachtschicht (Tag 4) hatten diejenigen in der Daytime and Nighttime Meal Control Group im Vergleich zum Ausgangswert (Tag 1) ein erhöhtes depressionsähnliches Stimmungsniveau und angstähnliche Stimmungsniveaus. Im Gegensatz dazu gab es in der Daytime Meal Intervention Group während der simulierten Nachtschicht keine Stimmungsschwankungen.

(Ende)
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