pte20240119001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Natürlicher Wirkstoff gegen Malaria entdeckt

Resistenzentwicklung ist laut neuer wissenschaftlicher Studie mit Labormäusen ausgeschlossen


Anopheles-Mücke, die Malaria übertragen kann: Neuer Wirkstoff hält dagegen (Foto: uc3m.es)
Anopheles-Mücke, die Malaria übertragen kann: Neuer Wirkstoff hält dagegen (Foto: uc3m.es)

Madrid/Baltimore (pte001/19.01.2024/06:00)

Eine neue, höchst wirksame Waffe gegen die Ausbreitung der gefährlichen Krankheit Malaria haben Forscher der Universidad Carlos III. de Madrid (UC3M) entdeckt: ein Bakterium, das von Natur aus im Darm von Mücken vorkommt. Da es unmöglich ist, gegen Bakterien Resistenzen zu entwickeln, könnte dieses Bakterium mit der Bezeichnung Delftia tsuruhatensis TC1 für lange Zeit den Malaria-Auslöser bekämpfen. Gegen synthetische Medikamente können sich Plasmodien, die Malaria auslösen, dagegen schützen, sodass die Wirkung nachlässt.

Fünf Parasiten lösen Malaria aus

Die durch Mücken übertragene Krankheit Malaria wird durch fünf einzellige Parasiten verursacht, wobei Plasmodium falciparum der tödlichste unter ihnen ist und auf dem afrikanischen Kontinent am häufigsten vorkommt. Im Gegensatz zu seinen Verwandten infiziert P. falciparum alle Arten von roten Blutkörperchen, von unreifen jungen bis zu alten Zellen. Unbehandelt kann diese Form der Malaria innerhalb von 24 Stunden zu schweren Erkrankungen und sogar zum Tod führen.

Bei der Untersuchung einer Mückenkolonie im Rahmen der Forschung zur Entwicklung neuer Medikamente für den Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) haben die Forscher festgestellt, dass es immer schwieriger wurde, die Insekten mit P. falciparum zu infizieren. Bei genauerer Betrachtung der Mücken und ihrer Brutumgebung wurde festgestellt, dass die Insekten Delftia tsuruhatensis TC1 in sich trugen, das das Wachstum der Malaria-Erreger im Darm der Mücken verlangsamte, wo sie sich normalerweise entwickeln, bevor sie in die Speicheldrüsen gelangen.

Hohe Wirksamkeit im Mausmodell

Experimente mit Nagetieren an der Johns Hopkins University zeigen, dass die Störung des Plasmodium-Wachstums zur Verringerung der Übertragung führt: Nur ein Drittel der Mäuse, die von Mücken gestochen wurden, die diese Bakterien in sich trugen, wurde infiziert. Im Gegensatz dazu erkrankten 100 Prozent der Mäuse, die von Mücken gestochen wurden, die diese Bakterien nicht trugen.

Laut den Experten verbleiben die Bakterien, sobald sie im Insekt sind, dort und blockieren die Entwicklung des Parasiten kontinuierlich. "Da es sich um ein natürliches, also genetisch nicht manipuliertes Bakterium handelt, kann diese Methode schnell zur Malaria-Bekämpfung eingesetzt werden", sagt Bioingenieur Alfonso Mendoza Losana von der UC3M. GSK hat sich die Technik mittlerweile patentieren lassen.

(Ende)
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