pte20240625002 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Neue Trinkhalme keine Gefahr für Weltmeere

Tests des Woods Hole Oceanographic Institution zeigen Materialien, die sich im Wasser abbauen


Acht Trinkhalme, deren Abbaubarkeit die Forscher getestet haben (Foto: Bryan James, whoi.edu)
Acht Trinkhalme, deren Abbaubarkeit die Forscher getestet haben (Foto: Bryan James, whoi.edu)

Woods Hole (pte002/25.06.2024/06:05)

Einige biologisch abbaubare Trinkhalme lösen sich im Meer innerhalb von 16 Wochen um bis zu 50 Prozent auf. Das zeigen Tests an der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI). Dem Meeresforschungsinstitut nach könnte eine breite Einführung dieser Halme eine wesentliche Quelle für die Verschmutzung der Meere durch Kunststoffe sein, denn Trinkhalme aus unterschiedlichen, bisher meist schlecht oder gar nicht abbaubaren Materialien gehören zu den am weitesten verbreiteten Kunststoffabfällen, die die Küsten verschmutzen.

Formulierung ist wichtig

Angesichts der zunehmenden Produktion, des Verbrauchs und der Entsorgung von Plastikprodukten entwickeln Wissenschaftler und Hersteller alternative Materialien, die genauso effektiv sind, ohne die Umweltverschmutzung durch Plastik zu verstärken. Aber nicht alle Kunststoffe sind gleich. Verschiedene Hersteller verwenden unterschiedliche Formulierungen von Basispolymeren wie Polymilchsäure (PLA) und Polypropylen (PP) sowie chemische Zusatzstoffe. Verschiedene Kunststoffformulierungen verhalten sich in der Umwelt verschieden und werden im Meer unterschiedlich schnell abgebaut.

Mittlerweile gibt es neue Materialien auf dem Markt, die nicht mehr aus Erdöl gewonnen werden, wie Cellulosediacetat (CDA). Dies ist ein aus Zellstoff gewonnenes Polymer, das häufig in Konsumgütern verwendet wird. Die WHOI-Forscher Collin Ward, Bryan James, Chris Reddy und Yanchen Sun haben verschiedene Arten von Trinkhalmen aus Kunststoffen und Papier in Bezug auf biologische Abbaubarkeit getestet. Dazu setzten sie acht verschiedene Arten von Halmen in einem Tank kontinuierlich hindurchfließendem Meerwasser aus. Sie kontrollierten die Temperatur, die Lichteinwirkung und andere Umweltvariablen, um die natürliche Meeresumwelt zu imitieren. Sie beobachteten den Zustand der Trinkhalme über einen Zeitraum von 16 Wochen auf Anzeichen von Zersetzung und charakterisierten die auf den Halmen wachsenden mikrobiellen Gemeinschaften.

Geschäumtes zerfällt rasch

Getestet worden sind Trinkalme aus CDA, Polyhydroxyalkanoaten (PHA), Papier, PLA und PP. Die CDA-, PHA- und Papiertrinkhalme bauten sich im Versuchszeitraum um bis zu 50 Prozent ab, was eine Lebensdauer von zehn bis 20 Monaten in den Küstengewässern erwarten lässt. Die PLA- und PP-Strohhalme zeigten keine messbaren Anzeichen von Abbau. Geschäumtes CDA, das neben massivem CDA zur Trinkhalmproduktion verwendet wird, baut sich um 184 Prozent schneller ab als massives. Folglich empfehlen die Forscher dieses Material, um die Meere zu schützen.

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