pte20230808001 in Leben

Neue "Wunder-Pille" verhindert Komatrinken

Naltrexon kann laut University of California San Francisco auch vorbeugend genommen werden


Vermeintliche
Vermeintliche "Wunder-Pille": Vorbeugung gegen Komatrinken ist möglich (Bild: ucsf.edu)

San Francisco (pte001/08.08.2023/06:00)

Die Einnahme einer Naltrexon-Tablette vor einer Party mit viel Alkohol dämpft die Euphorie und verhindert Trinken bis zur Bewusstlosigkeit. In Versuchen haben die Probanden den Spaß daran verloren, immer mehr zu konsumieren, sagt Glenn-Milo Santos von der University of California San Francisco. Er hat nachgewiesen, dass das Medikament, das regelmäßig zur Behandlung von Alkoholkonsumstörungen eingenommen oder gespritzt wird, auch bei einer Einmalnutzung vor Alkoholexzessen schützen kann.

Pille hilft sogar längerfristig

"Mehrere Studien haben gezeigt, dass eine tägliche Behandlung mit Naltrexon oder monatliche Injektionen Menschen mit Alkoholkonsumstörungen, zu denen auch Komatrinken gehört, hilft, ihren Konsum zu reduzieren. Jetzt haben wir gezeigt, dass Naltrexon, das nur bei Bedarf oder kurz vor einer Versuchung durch Alkohol eingenommen wird, das Rauschtrinken reduziert. Langfristig kann es Menschen helfen, eine gesündere Beziehung zu Alkohol aufzubauen", so Santos.

Menschen, die Naltrexon nach Bedarf einnahmen, tranken dann aktuell weniger, so die Erfahrung von Santos. Die Wirkung hielt sogar an. Auch sechs Monate nach dem Absetzen des Medikaments tranken sie noch weniger als zuvor. "Das deutet darauf hin, dass Naltrexon Menschen dabei helfen kann, ihren Alkoholkonsum zu reduzieren", sagt der Wissenschaftler.

Schwere Störung verhindert

Bisher wird Neltrexon fast ausschließlich Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Alkoholkonsumstörung verschrieben. "Aber jetzt wissen wir, dass eine frühzeitige Behandlung eine leichte oder mittelschwere Alkoholkonsumstörung verhindern kann und Menschen weniger anfällig für eine schwerere Alkoholkonsumstörung werden, die später schwieriger zu behandeln ist", berichtet Santos.

Diese Menschen hätten Schwierigkeiten, ihren Alkoholkonsum zu kontrollieren, selbst wenn dieser sich negativ auf ihre Beziehungen zu Familie und Freunden, auf die Arbeit oder auf das, was sie gerne tun, auswirke. Im Laufe der Zeit könne der Missbrauch von Alkohol das Gehirn verändern und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls erhöhen.

(Ende)
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