pte20240926003 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

Online-News stellen eine ernste Gefahr dar

International Panel on the Information Environment kritisiert Social Web und KI-Management


Soziale Medien: sorgen mit KI für Informationslücken (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)
Soziale Medien: sorgen mit KI für Informationslücken (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)

Zürich (pte003/26.09.2024/06:10)

Die größten Bedrohungen für die Vertrauenswürdigkeit von Online-News gehen von den Eigentümern von Social-Media-Plattformen, Politikern und Regierungen aus. Das sagen Forscher auf Basis einer Umfrage des International Panel on the Information Environment (IPIE). Ihnen zufolge verstärkt der Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) die Verbreitung von Fake News. Befragt worden sind über 400 Akademiker aus den Bereichen Informatik und Datenwissenschaft, Ingenieurwesen, Sozial- und Geisteswissenschaften in 66 Ländern.

Asien, Afrika und Südamerika

Die Ergebnisse zeigen eine wachsende Besorgnis über die Qualität von Online-Informationen. 2023 rechneten noch 54 Prozent der Experten mit einer Verschlechterung der Bedingungen. Jetzt sind es schon 63 Prozent. Diese erhöhte Besorgnis ist besonders ausgeprägt in weiten Teilen Asiens, Afrikas und Südamerikas, in denen weit mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung leben. Dort rechnen 75 Prozent der Experten mit einer weiteren Verschlechterung.

Fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) sind der Meinung, dass KI-generierte Videos, Stimmen, Bilder und Texte sich negativ auf die globale Informationsumgebung ausgewirkt haben. Mit Blick auf die Zukunft machen sich mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der Experten Sorgen über die zunehmend negativen Auswirkungen von KI-Technologien in den nächsten fünf Jahren.

Während die generative KI als Bedrohung wahrgenommen wird, weil sie Vorurteile, Fehlinformationen und Belästigungen verstärkt, berge sie auch vielversprechende Möglichkeiten. Die Experten sind zuversichtlich, dass KI die Erkennung von falschen Informationen optimieren, den Journalismus unterstützen und die interkulturelle Kommunikation verbessern kann.

Kritischer Punkt bereits erreicht

Gut drei Viertel (77 Prozent) der Forscher sind besorgt, dass die Menschheit aufgrund des schlechten Informationsangebots nicht einmal in der Lage sein wird, die bevorstehenden Herausforderungen zu verstehen und gute Reaktionen darauf zu entwickeln. Das unterstreiche die dringende Notwendigkeit einer verbesserten Datentransparenz und -verfügbarkeit.

"Die globale Informationslandschaft befindet sich an einem kritischen Punkt. Eines der dringendsten Probleme ist der Einfluss der Eigentümer von Social-Media-Plattformen, seien es Milliardäre, Regierungen oder Unternehmen selbst. Ihre Kontrolle über die Verbreitung von Inhalten und die Moderationsrichtlinien hat erhebliche Auswirkungen auf die Qualität und Integrität von Infos. Unkontrollierte Macht ist ein ernstes Risiko für die Gesundheit unserer globalen Informationsumgebung", so Phil Howard, Mitbegründer und Präsident von IPIE.

Und Sebastián Valenzuela, Chief Science Officer des IPIE, ergänzt: "Die Informationen, die wir benötigen, um unser Verständnis der Welt zu verbessern, sind hinter privaten Netzwerken und Unternehmensmauern verbarrikadiert. Solange wir diese Tore nicht öffnen, tappen wir im Dunkeln."

(Ende)
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