pte20240911003 Sport/Events, Medien/Kommunikation

Paralympics wecken weniger Medieninteresse

Olympische Spiele in der Berichterstattung laut Untersuchung von Slingo hingegen weit vorne


Rollstuhlrennen bei den Paralympics: Weniger Medien berichten darüber (Foto: wal_172619/pixabay.com)
Rollstuhlrennen bei den Paralympics: Weniger Medien berichten darüber (Foto: wal_172619/pixabay.com)

San Francisco (pte003/11.09.2024/06:10)

Trotz gemeinsamer Austragungsorte und vieler gleicher Disziplinen genießen die Paralympics im Vergleich zu den Olympischen Spielen weniger Aufmerksamkeit in den Medien. Das zeigt eine Untersuchung des US-Spieleportals Slingo. Bei den Spielen 2022 in Peking gab es beispielsweise 400.000 Online-Artikel über die Olympischen Spiele, während nur 11.600 Artikel über die Paralympics erschienen. Und zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurden 120.000 Artikel veröffentlicht, zu den Paralympics dagegen nur 7.150. In Pyeongchang in Südkorea 2018 war der Kontrast mit 178.000 Artikeln über die Olympischen Spiele und nur 2380 Artikeln über die Paralympics noch ausgeprägter.

Traditionelle Medien versagen

In Rio 2016 gab es eine 159-prozentige Diskrepanz in der Berichterstattung, mit 21.200 olympischen Artikeln im Vergleich zu nur 2.400 über die Paralympics. Bei den Spielen im russischen Sotschi 2014 war die Kluft sogar noch größer. Damals erschienen 194 Prozent mehr Artikel über die Olympischen Spiele als über die Paralympics.

Für Javier Carro vom Portal "indide the games" haben die "traditionellen Medien" in diesem Bereich versagt. Im Social Web sehe es anders aus, er nennt allerdings keine Vergleichszahlen. Plattformen wie Instagram und TikTok seien jedenfalls von entscheidender Bedeutung, um Fans mit Echtzeit-Updates und Diskussionen einzubinden. Bei den Spielen in Rio de Janeiro 2016 beispielsweise seien auf diesen Plattformen zusammen über 2,8 Mio. Beiträge veröffentlicht, 96,3 Prozent davon auf Instagram.

Michael Phelps ist am beliebtesten

"Auch die Spiele in Tokio 2020 hatten mit 2,1 Mio. Instagram-Posts und 71.800 TikTok-Posts eine beachtliche Resonanz in den sozialen Medien. Selbst ältere Veranstaltungen wie Sotschi 2014 und London 2012 generieren weiterhin Posts, was zeigt, dass die Menschen weiterhin an den vergangenen Spielen interessiert sind", meint Carro.

"In der Welt der Online-Berühmtheit dominieren die Olympioniken, aber auch die Paralympioniken genießen große Aufmerksamkeit", schreibt Carro. Der amerikanische Schwimmer Michael Phelps führe die Liste der beliebtesten Olympioniken mit 5,2 Mio. Anhängern in den sozialen Medien und durchschnittlich 550.000 monatlichen Google-Suchen an. Seine rekordverdächtigen 23 olympischen Goldmedaillen festigten seine Position als einer der erfolgreichsten Sportler aller Zeiten.

Der Paralympionike Daniel Dias, ein brasilianischer Schwimmer, der 27 paralympische Medaillen, darunter 14 Goldmedaillen, gewonnen hat, sei der beliebteste Paralympionike im Internet. Dias hat insgesamt 142.000 Follower in den sozialen Medien und wird monatlich fast 9900 Mal bei Google gesucht. "Das unterstreicht, dass Paralympioniken trotz der mangelnden Medienberichterstattung immer noch eine beträchtliche Online-Aufmerksamkeit erlangen können", so Carro abschließend.

(Ende)
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