pte20240917004 Unternehmen/Wirtschaft, Bildung/Karriere

Präsentismus kostet Wirtschaft Milliarden

University of South Florida warnt vor Produktivitätseinbußen und rät zu gutem Betriebsklima


Grippe: für viele kein Hinderungsgrund zu arbeiten (Foto: Mojca-Peter, pixabay.com)
Grippe: für viele kein Hinderungsgrund zu arbeiten (Foto: Mojca-Peter, pixabay.com)

Tampa/Berlin (pte004/17.09.2024/06:15)

Die Beschäftigten in den USA - und nicht nur dort - fühlen sich oft unter Druck gesetzt zu arbeiten, obwohl sie krank sind. Das führt zu Produktivitätsverlusten, Diebstahl und schlechter Behandlung von Kollegen und mehr Fluktuation. Zu dem Schluss kommt Claire Smith von der University of South Florida. Sie hat Daten von 350 Beschäftigten ausgewertet. Die Kosten eines solchen Verhaltens, das als Präsentismus bekannt ist, sind enorm, vermutet die Expertin. Laut "Harvard Business Review" sind es allein in den USA pro Jahr bis zu 150 Mrd. Dollar.

Arbeiten unter Druck

Während das Fehlen am Arbeitsplatz, auch als Absentismus bekannt, die Produktivität beeinträchtigen kann, ist es noch kostspieliger, krank zur Arbeit zu gehen, also Präsentismus zu betreiben. Die Studie führt das Konzept des Präsentismusdrucks ein, bei dem die Mitarbeiter am Arbeitsplatz dazu angehalten werden, immer zur Arbeit zu erscheinen.

Mitarbeiter gehen oft krank zur Arbeit, weil sie sich von ihrem Arbeitgeber und Kollegen unter Druck gesetzt fühlen. In einer Studie mit 764 Arbeitnehmern haben viele angegeben, dass sie nicht nur aus persönlichen Gründen krank zur Arbeit gingen, sondern weil ihre Organisation dies als normal erscheinen ließ oder erwartete. Dies zeigt, wie sehr die Regeln und die Kultur am Arbeitsplatz das Anwesenheitsverhalten beeinflussen können.

Mangelnde Fürsorge

Stehen Mitarbeiter unter Präsentismusdruck, so Smith, bewerten sie das Unternehmen, für das sie arbeiten, negativ. Sie interpretierten das als mangelnde Fürsorge für das Wohlergehen der Mitarbeiter, was zu geringerer Zufriedenheit und geringerem Engagement führe. Diese Erkenntnis stützen Daten von über 800 Arbeitnehmern aus verschiedenen Branchen.

(Ende)
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