pte20220413003 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Protein hilft Dünnen und macht Dicke schlank

Mit Augmentor-alpha ist laut Yale-Forschern ein Mittel zur Regelung des Stoffwechsels in Sicht


Auf der Waage:
Auf der Waage: "Wunderprotein" regelt das Körpergewicht (Bild: Gerd Altmann, pixabay.com)

New Haven (pte003/13.04.2022/06:10)

Das Protein Augmentor-alpha, das im Zusammenhang mit Krebs erforscht wurde, stellt sich zusätzlich als Regulator für das Körpergewicht heraus. Medikamente, die dieses Protein hemmen, verhindern eine Gewichtszunahme. Bei Menschen, die zu wenig wiegen und möglicherweise magersüchtig sind, würde es für eine Gewichtszunahme sorgen, wenn es verstärkt würde. Das haben Forscher der Yale University https://yale.edu entdeckt.

Neuronen regeln Hungergefühl

Um dieses Protein und die Rolle, die es im Körper spielt, besser zu verstehen, wollten Yale-Forscher zunächst herausfinden, wo es besonders häufig anzutreffen ist. Bei der Untersuchung von Mäusen fanden sie heraus, dass Augmentor-alpha am stärksten in der Hypothalamus-Region des Gehirns exprimiert wurde, vor allem in bestimmten Neuronen (Aguti-verwandte Peptid (AgRP)-Neuronen), von denen bekannt ist, dass sie das Hungergefühl fördern.

"AgRP-Neuronen sind so wichtig für das Hungergefühl, dass Sie ohne sie nicht essen würden. Sie würden sterben. Als klar wurde, dass Augmentor-alpha in diesen Neuronen dominant exprimiert wird, deutete das sofort darauf hin, dass dieses Protein am Stoffwechsel beteiligt ist", sagt Studienleiter Tamas Horvath. Das Team hat weitere Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Augmentor-alpha und dem Stoffwechsel gefunden, nachdem es beobachtete, dass Fasten die Expression des Proteins in diesen Neuronen erhöhte. "Fasten scheint ein Signal zu sein, mehr von diesem Protein herzustellen", ergänzt Yale-Pharmakologie Joseph Schlessinger.

Positive Überraschungen erwartet

Die Forscher haben in der Folge Mäuse untersucht, denen das Protein fehlte. Im Vergleich zu typischen Tieren waren sie dünner, egal ob sie eine normale oder eine fettreiche Diät fraßen. Sie waren auch körperlich aktiver, was ihrer Schlankheit zusätzlich zugute kam. Werden sie mit einem Mangel an Nahrung konfrontiert, sparen Mäuse typischerweise Energie und reduzieren ihre körperliche Aktivität. Aber während des Fastens waren Mäuse ohne Augmentor-alpha immer noch sehr aktiv. Die Experten erwarten noch weitere positive Überraschungen.

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