Reizüberflutung lässt Fake News freien Lauf
Nanyang Technological University sieht Narzissten von "Social Media Fatigue" stark gefährdet
Fake News: Reizüberflutung fördert Verbreitung von Fake News (Foto: ntu.edu.sg) |
Singapur (pte002/03.10.2023/06:05)
Social-Media-Nutzer, die sich von dieser Art der Informationsbeschaffung und Freizeitgestaltung überfordert fühlen, glauben eher Fake News und teilen sie demzufolge auch. Das haben Forscher der Nanyang Technological University entdeckt. Vor allem Narzissten, die sich durch einen Mangel an Empathie, Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und gesteigertes Verlangen nach Anerkennung auszeichnen, seien betroffen. Die in "Scientific Reports" erschienene Studie basiert auf über 8.000 Befragungen in Singapur, den USA, Malaysia, China, Thailand, Vietnam, Indonesien und den Philippinen.
Urteilsvermögen beeinträchtigt
"Die 'Social Media Fatigue', kurz SMF, schafft eine Informationsüberflutung, die das kognitive Urteilsvermögen der Social-Media-Nutzer behindert. Sie sind überfordert und kämpfen oft vergeblich darum, die Fehlinformationen zu enttarnen, ob es sich nun um COVID-19 oder andere Themen handelt. Eine weitere Erklärung dieses Effekts ist das Funktionieren der Social-Media-Algorithmen, die kontroverse, sensationelle und emotional aufgeladene Inhalte priorisieren. Wiederholt solchen Inhalten ausgesetzt zu sein, kann dazu führen, dass Personen sie als wahr ansehen", so Forscher Saifuddin Ahmed.
"Personen, die von SMF befallen sind, versuchen möglicherweise Fehlinformationen zu verbreiten, um Aufmerksamkeit zu erregen und sozialen Einfluss zu gewinnen, ohne kritisches Denken einzusetzen", so Ahmed. Diese Tendenz sei besonders relevant für Fehlinformationen, die oft durch sensationelle und kontroverse Inhalte gekennzeichnet sind und im Publikum starke emotionale Reaktionen hervorrufen.
Bekämpfung erscheint unabdingbar
Diese Ergebnisse legen nahe, dass politische Entscheidungsträger und Social-Media-Unternehmen, die gegen Fehlinformationen vorgehen wollen, einen mehrgleisigen Ansatz verfolgen sollten, der Vorschriften beinhaltet, um die Verbreitung von Fehlinformationen einzuschränken und die digitale Kompetenz zu erhöhen, so die Forscher. Aber auch an Interventionen zur Verringerung der Reizüberflutung in den sozialen Medien sollte gedacht werden. Da Millionen Menschen Reizüberflutungen ausgesetzt sind, sei die Bekämpfung von SMF und ihrer Folgen unerlässlich.
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