Rhinitis und Asthma verändern Pilzkolonien
Forscher haben die Nasen von Patienten untersucht und hoffen auf neue Behandlungsansätze
Laufende Nase: Pilze spielen hierbei eine wichtige Rolle (Foto: pixabay.com, Mojca-Peter) |
Porto (pte026/17.12.2024/10:30)
Fast ein Viertel der erwachsenen Portugiesen leidet unter Allergien, die eine laufende Nase verursachen. Eine solche allergische Rhinitis steht häufig mit Asthma in Verbindung und gilt weltweit als ein verbreitetes Problem, wobei Patienten laut Forschern der University of Porto in ihren Nasen über andere Pilzkolonien oder Mikrobiome verfügen. Das könnte ein Ansatz für künftige Therapien sein. "Bei einer allergischen Rhinitis weisen die Proben eine deutlich höhere Diversität der Pilze und eine andere Struktur bei den Pilzgemeinschaften auf", so Studienleiter Luís Delgado. Details sind in "Frontiers in Microbiology" nachzulesen.
214 Teilnehmer rekrutiert
Für die aktuelle Studie haben die Forscher 214 Teilnehmer rekrutiert. Ihr Alter reichte vom Kindes- bis zum jungen Erwachsenenalter. Sie alle waren Patienten einer Spezialklinik in Porto. 155 Patienten litten an einer allergischen Rhinitis und Asthma, 47 hatten eine allergische Rhinitis und bei zwölf war Asthma diagnostiziert worden. Zusätzlich nahmen 125 gesunde Personen teil. Mit Abstrichen wurden Proben aus den Nasen entnommen und die DNA der Pilze sequenziert.
Die Wissenschaftler haben sich hierbei auf zwei spezifische Bereiche konzentriert. Sie wollten damit unterschiedliche Pilzarten identifizieren und einen Überblick über das Mikrobiom jedes Patienten bekommen. Nach den entsprechenden Qualitätskontrollen verblieben 306 Proben für eine weitere Untersuchung.
Mittels einer Netzwerkanalyse sind im nächsten Schritt die Beziehungen zwischen den verschiedenen Gattungen der Pilze untersucht worden. Zudem wurden die Gemeinschaften von Pilzen charakterisiert, die bei den gesunden und kranken Teilnehmern vorhanden waren. Schließlich wurde auch die Funktion von verschiedenen Pilzen untersucht. Dazu gehörten auch die Stoffwechselwege, die sie beeinflussen.
Ascomycota und Basidiomycota
Die bei allen Proben am häufigsten vertretenen Pilze waren Ascomycota und Basidiomycota. Diese beiden Familien, insgesamt 14 Gattungen, dominierten die Mikrobiome. Zudem wurden laut Delgado häufige Pilze nachgewiesen, die beim Menschen als allergische oder opportunistisch pathogene Pilze gelten. Das weist darauf hin, dass die Nasenhöhle ein Hauptreservoir für Pilze ist, die bei einer allergischen Rhinitis und Asthma eine Rolle spielen.
Es besteht demnach ein eindeutiger und statistisch signifikanter Unterschied zwischen Patienten und gesunden Kontrollen. Ein derartiger Unterschied konnte bei den Patienten nicht festgestellt werden. Die Proben der Patienten mit einer allergischen Rhinitis und Asthma wiesen zudem mehr Belege für Verbindungen zwischen den Pilzen auf als bei der der gesunden Kontrollgruppe und bei Patienten, die nur eine allergische Rhinitis hatten.
Dieser Umstand könnte darauf hinweisen, dass die Pilze das Immunumfeld der Nase beeinflussen. Zusätzlich sind drei Stoffwechselwege nachgewiesen worden, die im Mikrobiom von Patienten mit beiden Erkrankungen reichlich vorhanden waren. Sie stehen mit der Produktion eines Bausteins für DNA und RNA in Zusammenhang, also mit der Produktion von AIR. AIR wiederum steht mit der Produktion von Purin in Verbindung. Sie ist für den Energiestoffwechsel und die DNA-Synthese nötig.
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