Rollenspiele sind für Kinder extrem wichtig
Vorschulerziehung laut David F. Bjorklund von der Florida Atlantic University kurzfristig sinnvoll
Vorschulerziehung: Diese kann Rollenspiele nicht ersetzen (Foto: Swati Yadav, pixabay.com) |
Boca Raton (pte004/23.09.2024/06:10)
Psychologe David F. Bjorklund von der Florida Atlantic University sieht im zunehmenden Verschwinden von Rollenspielen bei Kindern eine Gefahr. "In der Geschichte unserer Spezies haben sich kleine Kinder durch Spielen und Beobachten wichtiges kulturelles Wissen und Fähigkeiten angeeignet, wobei sie viele Verhaltensweisen von Erwachsenen beim Spielen nachahmten. Das Rollenspiel ist mit einer Vielzahl verbesserter kognitiver Fähigkeiten wie exekutiver Funktionen, Sprache und Perspektivenübernahme verbunden, die für die Bildung wichtig sind, weshalb es unklug ist, das Rollenspiel zu minimieren", so Bjorklund.
Evolutionäre Diskrepanz
Statt des Rollenspiels nehme die vorschulische Erziehung zu, die, im Gegensatz zu ihrer Bezeichnung, vom Lernen in der Schule geprägt ist. "In der heutigen Vorschulerziehung wird der direkte Unterricht bevorzugt, der für eine auf ältere Kinder ausgerichtete Pädagogik charakteristisch ist", meint der Psychologe. Das spiegele eine evolutionäre Diskrepanz zwischen den weiterentwickelten Lernfähigkeiten von Kleinkindern und den Anforderungen der heutigen Gesellschaft wider.
Rollenspiele finden freiwillig und spontan statt, insbesondere wenn Kinder entspannt sind und in der Regel kein unmittelbarer praktischer Zweck vorliegt. "Im Zusammenhang mit Rollenspielen umfassen die erlernbaren Fähigkeiten unter anderem Vorstellungskraft, die Fähigkeit, über Möglichkeiten nachzudenken, die von der Realität abweichen, mentale Zeitreisen und Nachahmung sowie Symbolik", sagt Bjorklund. Zudem erhöhe das Rollenspiel die Bereitschaft des Gehirns für fokussiertes Lernen.
Rollenspiele sind effektiv
Untersuchungen, die spielbasierte Vorschullehrpläne mit solchen vergleichen, die sich auf direkten Unterricht konzentrieren, haben durchweg gezeigt, dass direkter Unterricht zwar unmittelbare Vorteile bringen kann, spielbasierte Ansätze jedoch langfristig bedeutendere Vorteile sowohl für die schulische Leistung als auch für die Einstellung der Schüler zur Schule haben, resümiert der Wissenschaftler abschließend.
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