Salzburg: IG Windkraft begrüßt Windkraft-Willen der Politik
Ambitionen sollten aber an die Erfordernisse angepasst und verstärkt werden
100 Windräder in Salzburg bis 2030 möglich (Bild: IGW) |
St. Pölten/Salzburg (pts014/07.06.2023/11:45)
Die IG Windkraft begrüßt den Willen der neuen Salzburger Landesregierung, den kürzlich in Aussicht gestellten Weg zur Nutzung der Windkraft weiter fortzusetzen. "Die kleinen begonnenen Schritte müssen aber noch größer werden und jenes Tempo erreichen, das die Energie- und Klimakrise eigentlich erfordert", bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: "Mit 100 Windrädern könnte Salzburg seine Winterstromlücke effektiv bekämpfen. Dafür braucht es aber die Verdopplung der Zonen und eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren."
Die IG Windkraft begrüßt das Bekenntnis der neuen Salzburger Landesregierung zum Windkraftausbau in Salzburg. Mit der Verankerung des Masterplans Klima und Energie 2050 im Regierungsprogramm wird auch die bisherige Zielsetzung, bis 2030 0,25 TWh Windstrom in Salzburg erzeugen zu wollen, fortgesetzt. Darüber hinaus enthält das Regierungsprogramm das "gemeinsame Vorhaben", für den schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energieneine "Entbürokratisierung und Verfahrensbeschleunigung" umzusetzen. "Es freut uns, dass Salzburg den gerade erst in Aussicht gestellten Weg der Windkraftnutzung fortsetzen will", bemerkt Moidl: "Die Größenordnung des angestrebten Windkraftausbaus reicht aber in Zeiten der Energie- und Klimakrise bei weitem noch nicht aus."
Klimaziele sind anzupassen
Die Europäische Union hat die Klimaziele kürzlich nach oben revidiert. Österreich muss seine Treibhausgase bis 2030 um 48 Prozent (Emissionen des NON-ETS-Sektors von 2005) senken. Wie in der Bundesländerstudie der Österreichischen Energieagentur zu lesen ist, hat Salzburg seit 2005 seine Treibhausgase erst um 8 Prozent senken können. Während in diesem Zeitraum pro Jahr nur um 0,6% reduziert wurde, muss in den Jahren bis 2030 nun mit 3,6 Prozent die sechsfache Menge pro Jahr eingespart werden. "Der erste Schritt muss aber sein, dass die neue Salzburger Landesregierung die Klimaneutralität bereits 2040 als Ziel festlegt", bemerkt Moidl: "Der zweite Schritt: Die rasche Anpassung der Maßnahmen, damit die Treibhausgase auch tatsächlich sinken können."
Windkraft kann Winterstromlücke günstig schließen
"Jetzt muss der Ausbau der erneuerbaren Energien oberste Priorität bekommen, um die Strompreise wieder zu stabilisieren und nicht mehr abhängig von den Preisschwankungen des sauteuren Erdgases zu sein", bemerkt Moidl. Salzburg importiert im Winter sehr viel Strom von ausländischen Atom-, Kohle und Gaskraftwerken, weil die Wasserkrafterzeugung im Winter geringer ist. "Hier kann die Windkraft Abhilfe schaffen, denn sie erzeugt zwei Drittel ihrer Jahresproduktion im Winterhalbjahr", so Moidl.
Mit der aktuellen Windkrafttechnologie und den bestehenden Windressourcen wären in Salzburg in Zukunft 200 Windräder möglich. Wenn die Rahmenbedingungen passen, könnten bis 2030 100 Windräder davon errichtet sein. "Dazu braucht es neben der Beschleunigung der Genehmigungs-verfahren auch eine Verdoppelung der Zonen", so Moidl und ergänzt abschließend: "Die ausreichende Verfügbarkeit erneuerbarer Energie wird in Zukunft der wichtigste Faktor für die Wirtschaftsentwicklung und die Lebensqualität der Bevölkerung sein, daher müssen die guten Potenziale im Land Salzburg auch rasch genutzt werden."
Mehr Informationen zur Studie "Klima- und Energiestrategien der Länder: 2023" der Österreichischen Energieagentur finden Sie hier.
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