pte20250211003 in Forschung

Selbst aktive User vereinsamen im Social Web

Persönliche Kontakte laut James A. Roberts von der Baylor University durch nichts zu ersetzen


Allein am Strand: Einsamkeit mit Social Web nicht zu bekämpfen (Foto: Michel Bertolotti/pixabay.com)
Allein am Strand: Einsamkeit mit Social Web nicht zu bekämpfen (Foto: Michel Bertolotti/pixabay.com)

Waco (pte003/11.02.2025/06:05)

Ein Team um James A. Roberts von der Baylor University lässt kein gutes Haar an sozialen Medien, wenn es um die negativen Auswirkungen auf Nutzer geht. Denn sowohl diejenigen, die Social Media aktiv nutzen, vereinsamen mit der Zeit, als auch die, die aktiv darangehen, also Chats führen oder eifrig posten. Ausgerechnet die Plattformen, die Menschen in Kontakt bringen sollen, trügen zu einer "Epidemie der Einsamkeit" bei.

Soziale Medien haben Folgen

Während die passive Nutzung sozialer Medien - wie das Surfen ohne Interaktion - vorhersehbar zu einer erhöhten Einsamkeit führt, ist auch die aktive Nutzung, die das Posten und den Austausch mit anderen beinhaltet, mit einem erhöhten Gefühl der Einsamkeit verbunden. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Nutzung sozialer Medien die sozialen Bedürfnisse bei Weitem nicht so gut befriedigten wie persönliche Kommunikation und Kontakte. Roberts hat sogar eine Spirale der Vereinsamung entdeckt. "Es scheint, dass es eine kontinuierliche Rückkopplungsschleife gibt. Einsame Menschen nutzen soziale Medien, um ihre Gefühle mitzuteilen, aber es ist möglich, dass das die Einsamkeit nur noch weiter anheizt."

Dieses Ergebnis unterstreiche die dringende Notwendigkeit weiterer Forschung zu den Auswirkungen digitaler Interaktion und betone die wesentliche Rolle persönlicher Beziehungen für das Wohlbefinden. Roberts: "Unsere Studie fügt dem Diskurs über den Einfluss digitaler Gewohnheiten auf die psychische Gesundheit eine wertvolle Perspektive hinzu und bietet Erkenntnisse, die bei der Gestaltung künftiger Initiativen, Richtlinien und Leitlinien für eine gesündere Nutzung sozialer Medien im Bereich der psychischen Gesundheit berücksichtigt werden müssen."

Daten von fast 7.000 Erwachsenen

Roberts' Team hat die Daten von 6.965 niederländischen Erwachsenen ausgewertet, die laut dem Wissenschaftler einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung darstellen. Der Marketing-Professor hält seine Erkenntnisse zudem für besonders wichtig, weil die Daten einen Zeitraum von acht Jahren umfassen, also einen für eine Studie besonders langen Zeitraum, heißt es abschließend.

(Ende)
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