pte20241015022 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Sepsis: Jeder Zweite stirbt binnen zwei Jahren

Einstige Krebserkrankung sowie fortgeschrittenes Alter erhöhen Sterberisiko um 121 Prozent


Vitalwerte: Sepsis-Patienten verfügen über ein hohes Sterberisiko (Foto: pixabay.com, OsloMetX)
Vitalwerte: Sepsis-Patienten verfügen über ein hohes Sterberisiko (Foto: pixabay.com, OsloMetX)

Aarhus (pte022/15.10.2024/10:30)

Die Hälfte aller Patienten, die mit einer Sepsis in die Notaufnahme eingeliefert werden, sterben binnen zwei Jahren, zeigt eine Studie des Aarhus University Hospital unter der Leitung von Finn E. Nielsen. Das Team hat Todesfälle bei 714 Patienten im Rahmen einer langen Nachbeobachtungszeit analysiert. So wurden mehrere Risikofaktoren bei Todesfällen in Verbindung mit einer Blutvergiftung erkennbar. Dazu gehört insbesondere ein höheres Alter. Zudem erhöhen Demenz, Herzleiden, Krebs und frühere Krankenhausaufenthalte aufgrund einer Sepsis, innerhalb von sechs Monaten vor dem erneuten Aufenthalt in der Notaufnahme, das Sterberisiko.

Breite Datenbasis untersucht

Die aktuelle Studie hat die Ergebnisse von Patienten untersucht, die mit einer Sepsis zwischen Oktober 2017 und Ende März 2018 in die Notaufnahme des Aarhus University Hospital eingeliefert wurden. Laut Nielsen bezieht sich die Studie auf eine Sepsis-Datenbank. 2.110 Patienten mit Verdacht auf Infektionen wurden in die Studie aufgenommen. 714 Personen erkrankten an einer Sepsis.

Die Daten zu den Todesfällen erhielten die Forscher von den Registrierungsdatenbanken, die in Dänemark aktuelle Infos zu allen Bürgern enthalten. Nach einem Median von zwei Jahren waren mit 361 Betroffenen 50,6 Prozent aller Patienten mit einer Sepsis tot. Ein höheres Alter steigerte das Sterberisiko pro zusätzlichem Lebensjahr um vier Prozent. Nielsen präsentiert diese Forschungsergebnisse in Kopenhagen beim European Emergency Medicine Congress EUSEM 24.

Demenz erhöht Mortalität

Eine frühere Krebserkrankung wirkt sich am drastischsten auf das Sterberisiko aus. Es nimmt um mehr als das Doppelte zu, konkret erhöht es sich auf 121 Prozent. Eine ischämische Herzkrankheit steigert das Risiko um 39 Prozent und eine Demenz um 90 Prozent. Ein Krankenhausaufenthalt in den vergangenen sechs Monaten aufgrund einer Sepsis erhöht das Sterberisiko um 48 Prozent. Nielsen betont, dass diesen Risikofaktoren bei der Behandlung, der Pflege und den Nachuntersuchungen eine Priorität eingeräumt werden sollte.

Die Forscher wollten ein Modell erstellen, dass das Sterberisiko langfristiger vorhersagbar macht. Es stellte sich jedoch heraus, dass seine Vorhersagefähigkeit nicht gut genug war. "Es besteht daher eine Notwendigkeit von weiteren prospektiven Studien, die die Auswirkungen von anderen Faktoren untersuchen, die in unserer Studie nicht enthalten waren. Dazu gehören auch verschiedene Komplikationen, die nach der Aufnahme ins Krankenhaus und nach der Entlassung auftreten können", unterstreicht Nielsen.

(Ende)
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