pte20241108002 Medien/Kommunikation, Medizin/Wellness

Social Web macht junge Männer muskelsüchtig

Antrieb sind laut Untersuchung der University of South Australia Likes auf TikTok, Instagram und Co


Vermeintliche Idealfigur: regt viele Männer zur Nachahmung an (Foto: Valentin Tikhonov, pixabay.com)
Vermeintliche Idealfigur: regt viele Männer zur Nachahmung an (Foto: Valentin Tikhonov, pixabay.com)

Adelaide (pte002/08.11.2024/06:05)

Auch junge Männer eifern den auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram idealisierten Körperbildern hinterher, wie eine Analyse von Luigi Donnarumma von der University of South Australia zeigt.

Angeblich "mickrige" Körper

Dem Experten nach ist die Wahrscheinlichkeit, dass die oftmals vor allem betroffenen jungen Männer Symptome der sogenannten Muskeldysmorphie (MD) entwickeln, hoch. Viele legen demzufolge großen Wert darauf, Likes und positive Kommentare für ihre Beiträge zu erhalten. Sie glauben vielmehr, dass ihr Körper mickrig sei, obwohl viele von ihnen einen guten Körperbau haben.

In einer Online-Umfrage unter fast 100 Männern zwischen 18 bis 34 Jahren haben alle zugegeben, sich auf Social-Media-Seiten Inhalte über Prominente, Mode und Fitness anzusehen, aber der Zusammenhang mit MD war nur dann signifikant, wenn es um das interaktive Feedback ging, das die Männer auf diesen Plattformen erhielten.

Die wissenschaftliche Untersuchung von Donnarumma zeigt auch, dass 19 Prozent der Umfrageteilnehmer über dem Schwellenwert für MD liegen, was darauf hindeutet, dass diese jungen Männer einem erheblichen Risiko ausgesetzt sind, unrealistische Vorstellungen von ihrem Körper zu haben - ein Trend, der bislang eher bei heranwachsenden Frauen vorzufinden war.

Problemlage verschärft sich

Muskeldysmorphie ist bei jungen Männern ein sich verschärfendes Problem, so der junge Psychologe. "Unsere Studie zeigt, dass soziale Medien nicht nur eine Plattform für den Austausch von Inhalten sind, sondern auch eine starke Quelle sozialer Bestätigung, die die Wahrnehmung des eigenen Körpers bei jungen Männern erheblich beeinflussen kann."

John Mingoia, ebenfalls Psychologe an der Hochschule, plädiert dafür, das Bewusstsein für die psychologischen Risiken im Zusammenhang mit der Nutzung sozialer Medien zu schärfen. "Männer sind online oft hypermuskulösen Idealen ausgesetzt, insbesondere durch Fitness- und Promi-Inhalte. Wenn diese Beiträge eine hohe Anzahl an Likes und positiven Kommentaren erhalten, verstärken sie die Botschaft, dass dies der Körperstandard ist, nach dem Männer streben sollten."

(Ende)
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