Sonderausstellung im Schloss Hubertusburg: "Vergissmeinnicht – Museum der (un)entdeckten Erinnerungen"
Kunst und verborgene Geschichten in Europas größtem Jagdschloss des 18. Jahrhunderts
Leipzig/Wermsdorf (pts017/24.05.2023/10:30)
Im Schloss Hubertusburg in Wermsdorf kann bis 24. September 2023 die neue Sonderausstellung "Vergissmeinnicht – Museum der (un)entdeckten Erinnerungen" besucht werden. Die Schau bringt den Besuchern die Erinnerungen an die Menschen, die in den letzten Jahrhunderten im Schloss Hubertusburg gelebt haben und auch heute noch auf dem Gelände leben, nahe. Beim zwischen Dresden und Leipzig gelegenen Schloss Hubertusburg handelt es sich um eines der größten europäischen Jagdschlösser des 18. Jahrhunderts. Trotz seiner historischen Bedeutung ist es nur Wenigen bekannt. Nach vielen Nutzungsänderungen steht das Hauptgebäude des Schlosses heute leer. Im Rahmen der Sonderausstellung öffnet Schluss Hubertusburg nun wieder seine Tore.
Die genre- und epochenübergreifende Ausstellung präsentiert verschiedene Facetten des Erinnerns: Wie fühlt sich Erinnern an und wie können diese Erinnerungen bewahrt werden? Was brauchen wir, um uns überhaupt erinnern zu können? Kunstwerke aus Vergangenheit und Gegenwart zeigen Wege und ganz persönliche Antworten auf Formen von Erinnerungen.
Zu den besonderen Exponaten der Ausstellung gehören das Gemälde "Der Strom" von Neo Rauch, das aus dem Kunstfond der Staatlichen Kunstsammlung Dresden zur Verfügung gestellt wird. Aus der Rüstkammer des Schlosses kommt der Gipsabguss der Lebendmaske von August dem Starken. Arbeiten des Künstlers Félix Gonzáles-Torres aus der Schenkung Sammlung Hoffmann bereichern ebenso die Ausstellung. Aus der Perspektive des Schlosses während seiner Nutzung als Krankenhaus werden u.a. Audio-Aufzeichnungen einer ehemaligen Patientin und einer ehemaligen Chefärztin aus der Psychiatrie Hubertusburg zu hören sein. Auf die leerstehenden Schlossräume und die darin verborgenen Geschichten werfen die Dresdner Künstler David Campesino und Maks Pallas ihren ganz eigenen Blick, den sie in fünf Kurzfilmen umsetzten.
Zur Geschichte des Schloss Hubertusburg
Das Schloss Hubertusburg in Wermsdorf hat eine wechselvolle Geschichte. Im Auftrag von August dem Starken wurde es als Jagdschloss für seinen Sohn August III errichtet und 1743 bis 1753 zur königlichen Residenz ausgebaut. Der Traum des Rokokos dauerte aber nur wenige Jahre. Der Krieg und die Plünderung der Säle beendeten die glanzvollen Jahre. 1763 war Hubertusburg für einen kurzen Moment europäischer Friedensort, denn 1763 wurden hier die Verhandlungen zur Beendigung des Siebenjährigen Krieges zwischen Sachsen, Österreich und Preußen geführt. Es kam zum sogenannten Hubertusburger Frieden.
Die Sonderausstellung kann von Donnerstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 17 Uhr besucht werden. Öffentliche Rundgänge sind donnerstags und freitags um 14 Uhr und samstags und sonntags um 11 Uhr und 14 Uhr. Der Eintrittspreis erfolgt auf freiwilliger Basis.
Weitere Informationen: https://www.hubertusburg-wermsdorf.de/ausstellung und www.skd.museum/ausstellungen
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