pte20240912003 Medien/Kommunikation, Medizin/Wellness

Soziale Medien oft schuld an Essstörungen

Forscher der University of California sehen Gefahren für Teens durch übermäßige Nutzung


Ständig am Handy: Übermäßiger Medienkonsum löst Essstörungen aus (Foto: natureaddict, pixabay.com)
Ständig am Handy: Übermäßiger Medienkonsum löst Essstörungen aus (Foto: natureaddict, pixabay.com)

San Francisco/Totonto (pte003/12.09.2024/06:10)

Schwere Essstörungen bei Neun- bis 14-Jährigen können die Folge übermäßiger Nutzung sozialen Medien und anderer Online-Aktivitäten sein. Das sagt Jason M. Nagata von der University of California. Die Studie, auf der diese Feststellung beruht, baut auf dem vorhandenen Wissen über Essstörungen bei Jugendlichen auf, die unter allen psychiatrischen Störungen die höchste Sterblichkeitsrate aufweisen.

Vergleiche mit Gleichaltrigen

Die Erkenntnis stützt sich auf Daten der US-weiten "Adolescent Brain Cognitive Development"-Studie, der größten Langzeitstudie zur Gehirnentwicklung in den Vereinigten Staaten. Sie hat Daten von 11.875 Kindern im Alter von neun bis 14 Jahren erfasst. Darin geben sie Auskunft über ihre typischen Bildschirmgewohnheiten und darüber, ob sie schon einmal Symptome einer Essstörung hatten.

"Die sozialen Medien fördern den ständigen Vergleich mit Gleichaltrigen und das Streben nach unerreichbaren Körperidealen. Das kann zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, einem verminderten Selbstwertgefühl und ungesunden Aktionen beitragen, das Gewicht zu reduzieren, was wiederum das Risiko der Entwicklung von Essstörungen und anderen psychischen Problemen erhöht", sagt Nagata.

Essanfälle, Ängste und Sucht

Ein übermäßiger Social-Web-Konsum erhöht oft nicht nur die Exposition gegenüber Körperidealen und -vergleichen, sondern verstärkt auch impulsive Verhaltensweisen sowie Essanfälle und trägt zu Suchttendenzen bei. Zu den Symptomen gehören die Angst vor einer Gewichtszunahme, die Bindung des Selbstwerts an das Gewicht, kompensatorische Verhaltensweisen, um eine Gewichtszunahme zu verhindern, Essanfälle und Kummer über aufgetretene Essanfälle, die nicht kontrollierbar sind.

"Diese Studie unterstreicht den Bedarf an weiterer Forschung über die Beziehung zwischen sozialen Medien, problematischer Bildschirmnutzung und psychischem Wohlbefinden im frühen Jugendalter", so Mitautor Kyle T. Ganson von der University of Toronto. "Künftige Forschungsarbeiten sollten sich auf die Identifizierung spezifischer Arten von Inhalten konzentrieren, die das größte Risiko für die Entwicklung von Essstörungen bei jungen Menschen darstellen."

(Ende)
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