Technologie-Vorsprung untermauert: Testerfolg für RFA-Triebwerk
Microlauncher-Startup zündet erstmals in Europa Motor mit gestufter Verbrennung
Augsburg/Kiruna (pts026/21.06.2021/12:15) Das Microlauncher-Startup Rocket Factory Augsburg hat mit einem erfolgreichen Test des gesamten Triebwerks seine Technologieführerschaft in Europa unter Beweis gestellt. Bei dem 2-Sekunden-Gesamttest in Kiruna in Schweden hat RFA das erste Triebwerk mit gestufter Verbrennung in Europa erfolgreich in Betrieb genommen. Die Technologie der gestuften Verbrennung zeichnet sich durch eine besonders hohe Effizienz und Leistung aus. Das Abgas der Turbopumpe wird dabei in die Hauptbrennkammer geleitet, somit verbleibt kein unverbrannter Treibstoff zurück. Das erhöht die Effizienz, senkt die Kosten und minimiert den CO2-Fußabdruck.
"Mit diesem erfolgreichen Test erreicht RFA die Königsklasse der Raketentriebwerke mit gestufter Verbrennung. Damit untermauert die RFA, dass sie die Marktführerschaft in Anspruch nehmen kann", sagt Stefan Brieschenk, Chief Operating Officer des Unternehmens. "Diese Technologie erlaubt es uns, 30 Prozent mehr Ladung bei gleichen Kosten ins All zu transportieren. Damit können wir unsere Kunden zu viel attraktiveren Preisen befördern", ergänzt Jörn Spurmann, Chief Commercial Officer.
Zwei geplante Meilensteine wurden bereits Anfang Mai erreicht. Im sogenannten "Power-Pack-Test" wurden Turbopumpe und Vorbrennkammer gestartet und in einen stabilen, eingeschwungenen thermomechanischen Dauerzustand gefahren - diesen erreicht man mit einer Brenndauer von acht Sekunden. Im nächsten Entwicklungsschritt folgten die ersten Zündungen der Hauptbrennkammer, im Anschluss verknüpfte das Testteam den "Power-Pack" mit allen Systemen des Triebwerkes und führte die Gesamtsystemtests aus.
RFA erprobt damit als neuntes Unternehmen weltweit erfolgreich ein Raketentriebwerk mit gestufter Verbrennung. Diese Technologie gab es bislang nur in den Vereinigten Staaten, Russland, China, Indien, Japan und der Ukraine. Zuletzt wurde dieser Meilenstein von den amerikanischen Unternehmen SpaceX und Blue Origin erreicht: Mit dem "Raptor"-Triebwerk von Elon Musk und dem "BE-4"-Triebwerk von Jeff Bezos.
Über Rocket Factory
Die Rocket Factory Augsburg wurde 2018 gegründet. Ziel des Start-up Unternehmens ist es, bis Ende 2022 einen Trägerraketen-Prototypen zu entwickeln, mit dem Satelliten wöchentlich zu konkurrenzlos günstigen Preisen in erdnahe Umlaufbahnen transportiert werden können. Die Trägerrakete RFA ONE vereinigt drei wichtige Wettbewerbsvorteile: eine äußerst kostengünstige Architektur und geringste Entwicklungskosten, eine präzise Positionierung im Orbit und eine überlegene Antriebstechnologie mit Staged-Combustion-Triebwerken.
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