pte20240925019 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

Trading-Apps: Teuer und mitunter spekulativ

Wissenschaftliche Studie kritisiert Verleiten der User zum Zocken und intransparente Preisstruktur


Jung-Trader: Apps mitunter mit Vorsicht zu genießen (Foto: pixabay.com, TheInvestorPost)
Jung-Trader: Apps mitunter mit Vorsicht zu genießen (Foto: pixabay.com, TheInvestorPost)

Trier (pte019/25.09.2024/13:00)

Neobroker und Trading-Apps wie Trade Republic, Robinhood oder Scalable Capital gewinnen fast nur Kunden, die vorher noch nie am Aktienmarkt teilgenommen haben. App-Nutzer traden zudem signifikant mehr und gehen höhere Risiken ein. Anleger spekulieren durch die scheinbar geringen Preise der einzelnen Trades zudem mehr, zeigt eine Studie der Universität Trier und der Hochschule München (HM) auf Basis einer Befragung von mehr als 500 Anlegern.

Wahre Kosten oft unbekannt

Über die Preisstruktur und Preismodelle der Neobroker wissen die Nutzer jedoch nur selten Bescheid. Im Gegensatz zum klassischen Fondskauf, etwa bei Filialbanken, deren Gebühren bei bis zu einem Prozent der investierten Summe liegen, entsteht für die User von Trading-Apps nur noch eine symbolische Gebühr oder der Trade ist sogar kostenfrei.

"Es gibt versteckte Kosten. Und zwar durch sogenannte Rückvergütungen. Die Trading-App gibt meist ausschließlich einen einzigen Handelsplatz vor. Durch die mangelnde Auswahl sind aktuelle Kurse der Wertpapiere beim Kauf im Schnitt teurer als bei Online-Brokern oder Filial-Banken, wo man den Handelsplatz wählen kann", so Marc Oliver Rieger von der HM.

Keine Rückvergütungen ab 2026

Aufgrund der vermeintlich geringen Preise, so die Forscher, könnten besonders junge und unerfahrene App-Nutzer zum Zocken verleitet werden. Daher wird nun der Gesetzgeber eingreifen: Die Europäische Union will das System der umstrittenen Rückvergütungen durch Partnerunternehmen voraussichtlich ab 2026 untersagen.

(Ende)
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