pte20210212004 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Traditionelle Ernährung senkt Entzündungen

Wissenschaftliche Studie aus Tansania belegt Anfälligkeit von Städtern für Zivilisationskrankheiten


Bananen. Traditionelle Ernährung ist besser (Foto: pixabay.com, gunnarmallon)
Bananen. Traditionelle Ernährung ist besser (Foto: pixabay.com, gunnarmallon)

Bonn (pte004/12.02.2021/06:15) Tansanier, die in Städten leben und sich eher nicht traditionell ernähren, haben ein stärker aktiviertes Immunsystem im Vergleich zu ihren Mitmenschen auf dem Land. Ein Forscher-Team unter Beteilung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn http://uni-bonn.de betont in einer neuen Studie, dass diese erhöhte Aktivität des Immunsystems zum raschen Anstieg der nicht übertragbaren Krankheiten in städtischen Gebieten in Afrika beitragen könnte. Details wurden in "Nature Immunology" publiziert.

300 Tansanier untersucht

Die Forscher hat über 300 Tansanier untersucht, von denen einige in der Stadt Moshi und einige auf dem Land leben. Laut dem Team produzieren die Immunzellen der Teilnehmer aus Moshi mehr entzündliche Proteine. Die untersuchten Personen hatten keine gesundheitlichen Probleme und waren nicht krank, aber ein aktiviertes Immunsystem kann das Risiko für Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Stoffwechselprodukte aus der Nahrung haben laut der Studie einen Einfluss auf das Immunsystem. Die Teilnehmer aus den ländlichen Gebieten hatten höhere Werte an Flavonoiden und anderen entzündungshemmenden Substanzen im Blut. Die traditionelle ländliche tansanische Ernährung, die reich an Vollkorn, Ballaststoffen, Obst und Gemüse ist, enthält hohe Mengen dieser Substanzen, unterstreiche die Wissenschaftler.

Mehr gesättigte Fette in Stadt

"Bei Menschen mit einer städtischen Ernährung, die mehr gesättigte Fette und verarbeitete Lebensmittel enthält, wurden erhöhte Werte von Metaboliten gefunden, die am Cholesterinstoffwechsel beteiligt sind", sagt Mihai Netea, Forscher am LIMES-Institut und Exzellenzcluster ImmunoSensation2 der Universität Bonn. Er und seine Kollegen fanden auch eine saisonale Veränderung in der Aktivität des Immunsystems. In der Trockenzeit, die in dem Gebiet die Zeit der Ernte ist, hatten die Stadtbewohner ein weniger aktiviertes Immunsystem.

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