pte20240626004 Politik/Recht, Medien/Kommunikation

US-Presse stürzt sich auf Alter von Joe Biden

Trump kommt laut Journalistenverband Media Matters in führenden Medien weitaus besser weg


Joe Biden: Auch seriöse Zeitungen spielen auf sein Alter an (Foto: Dwinslow3, pixabay.com)
Joe Biden: Auch seriöse Zeitungen spielen auf sein Alter an (Foto: Dwinslow3, pixabay.com)

Washington (pte004/26.06.2024/06:15)

In den vergangenen fünf Monaten haben fünf der größten US-Zeitungen fast zehnmal mehr Artikel über das Alter und die geistigen Fähigkeiten von US-Präsident Joe Biden als über Alter und geistige Gesundheit seines Herausforderers Donald Trump veröffentlicht. Das ist das Ergebnis einer Recherche des linksliberalen Journalistenverbands Media Matters. Biden ist 81, Trump 78 Jahre alt.

144 Artikel in fünf Zeitungen

Media Matters hat die fünf der auflagenstärksten US-Zeitungen ausgewertet: "Washington Post", "Wall Street Journal", "New York Times", "Los Angeles Times" und "USA Today". Artikel galten als "fokussiert auf" das Alter oder die geistige Fitness eines Kandidaten, wenn diese Kriterien in der Überschrift oder im Hauptabsatz auftauchten. Einige Artikel erwähnten sowohl das Alter als auch die geistige Fitness der Kandidaten in der Überschrift oder im Hauptabsatz.

Die Rechercheure fanden 144 Artikel, die sich im untersuchten Zeitraum entweder auf Bidens oder Trumps Alter oder geistige Fähigkeiten konzentrierten, wobei 67 Prozent nur auf Bidens Alter oder geistige Fähigkeiten und nur sieben Prozent auf Trumps Alter oder geistige Fähigkeiten eingingen.

Angriffe vieler Republikaner

Biden hat seit Langem mit Angriffen der Republikaner und diesen nahestehenden Medien auf sein Alter und angebliche Probleme mit seiner geistigen Leistungsfähigkeit zu kämpfen. Media Matters hat wiederholt festgestellt, dass die nationalen Nachrichtenmedien auf Bidens Alter oder geistigen Fähigkeiten herumreiten, während sie die des ehemaligen Präsidenten Trump kaum hervorheben - trotz seines ähnlichen Alters, seiner häufigen Fauxpas und seiner oft unzusammenhängenden Äußerungen.

Seit den Vorwahlen in Iowa, als Biden seine Kampagne zur Wiederwahl 2024 fortsetzte, hat sich diese rechte Angriffslinie in den Mainstream-Medien weiter ausgebreitet. Konservative Akteure - gefolgt von den Mainstream-Medien - griffen den Bericht des Sonderberaters Robert Hur über Verschlusssachen sowie verbale Stolperer oder Fauxpas auf, um zu argumentieren, dass Biden für das Amt ungeeignet sei, obwohl sein Arzt ihn für gesund erklärt hat. Die meisten Beiträge über Bidens Alter und geistige Fitness veröffentlichte das Wall Street Journal. Am ausgeglichensten war USA Today

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|