USA: Unsinnige E-Auto-Subventionen kritisiert
Für die meisten Käufer waren Regelungen des "Inflation Reduction Act" nicht kaufentscheidend
Dollar-Noten: Teure Geschenke für E-Auto-Käufer in den USA (Foto: Foto-RaBe, pixabay.com) |
Stanford/Durham (pte002/09.10.2024/06:05)
Der 370 Mrd. Dollar schwere "Inflation Reduction Act" (IRA) der US-Regierung nutzt vor allem Besserverdienern und kurbelt die E-Auto-Branche nur bedingt an. Das zeigt eine Untersuchung von Ökonomen der Stanford University. Das Gesetz umfasst eine Fülle von Maßnahmen, darunter Subventionen für Käufer von E-Autos. Jeder bekommt eine Steuergutschrift von bis zu 7.500 Dollar. Aus Sicht der Forscher hält dies zwar den Klimawandel auf und kurbelt Umsätze und Gewinne der US-Autohersteller an. Doch nur 25 Prozent der Bezieher der Gutschriften würden sich letztlich dazu entschließen, einen Kauf der Fahrzeuge in Betracht zu ziehen.
Hohe Belastung für Steuerzahler
"Diese Politik ist kein Selbstläufer. Die Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge im Rahmen des IRA haben zwar den Klimawandel verlangsamt und die Produktion auf US-amerikanische Fertigungsunternehmen verlagert, belasten aber auch die US-Steuerzahler mit hohen Kosten", konstatiert Co-Autor Hunt Allcott. Anhand detaillierter Verkaufsdaten von Händlern hat das Team, dem auch Ökonomen anderer US-Hochschulen angehören, herausgefunden, dass Käufer von E-Autos die bei weitem größten Nutznießer der IRA-Steuergutschriften sind.
Als nächstes auf der Gewinnerliste stehen laut den Fachleuten US-Hersteller - und das nicht nur, weil die Verkäufe von Elektrofahrzeugen gestiegen sind. Der IRA berücksichtige nur Elektrofahrzeuge, die in Nordamerika montiert worden sind und ihre Hauptkomponenten aus den USA und ihren Verbündeten bezogen haben.
US-Verbündete verlieren Anteile
"Diese Subventionen kamen den US-Verbrauchern und -Unternehmen zugute und haben den Verbündeten der USA sowohl geholfen als auch geschadet. Die Verbündeten der USA haben von weniger Klimabelastung profitiert, aber sie haben auch Gewinne an US-amerikanische Fahrzeughersteller verloren", ergänzt Wirtschaftswissenschaftler Felix Tintelnot von der Duke University.
Die Forscher prangern auch die "Leasing-Lücke" des IRA an, nach der jedes Leasing von Elektrofahrzeugen subventioniert wird, unabhängig davon, wo das Fahrzeug hergestellt wurde. Sie kommen zu dem Schluss, dass diese Ausnahmeregelung die Verbraucher vor allem dazu ermutigt, im Ausland hergestellte Fahrzeuge zu leasen.
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