Verpasste Frist lässt Arbeit schlecht aussehen
Kompetenz des Mitarbeiters wird vom Vorgesetzten laut neuer Studie sogar infrage gestellt
Sanduhr: Verpasste Fristen haben schlimmere Folgen als vermutet (Foto: Ruth Archer, pixabay.com) |
Toronto (pte002/06.11.2024/06:05)
Werbeflyer, Produktpräsentationen, Fotografien, Nachrichtenartikel und Arbeiten anderer Art, die verspätet abgegeben werden, sieht der Kunde als qualitativ minderwertig an. Werden sie laut einer Studie der University of Toronto hingegen pünktlich oder sogar früher als geplant fertig, wirkt sich das positiv auf die Beurteilung der Qualität aus, selbst wenn diese in allen Fällen objektiv betrachtet gleich ist.
Breit angelegte Befragung
Das Versäumen einer Frist kann laut den Forschern dazu führen, dass andere einen als weniger kompetent ansehen. Daraus schließen sie, dass auch die Arbeit mangelhaft ist, so Forschungsleiter Sam Maglio. Er und sein Team haben Tausende US-Amerikaner und Briten befragt, darunter Manager, Führungskräfte und Personalverantwortliche.
Die Wissenschaftler haben den Teilnehmern die gleichen Arbeitsbeispiele präsentiert und merkten dazu an, ob sie pünktlich oder verspätet abgegeben worden waren. Bei einer verspäteten Abgabe wurden die Arbeiten durchweg als qualitativ schlechter bewertet, als wenn sie zu früh oder pünktlich eingereicht wurden.
Späte Abgabe heißt Mangel
"Alle Teilnehmer sahen genau dieselben Wettbewerbsbeiträge, dieselben Schulaufgaben oder dieselben Geschäftsvorschläge. Aber sie konnten nicht anders, als ihr Wissen darüber, wann sie eingegangen waren, als Leitfaden für ihre Bewertung der Qualität zu verwenden", sagt Maglio.
Zu frühe Abgaben hatten praktisch keinen Einfluss auf die subjektive Bewertung, so die Forscher, was bedeutet, dass die Meinung eines Gutachters über einen Mitarbeiter, der seine Arbeit vorzeitig einreicht, nicht verbessert wird.
Bei verspäteter Abgabe bewerteten die Prüfer die Arbeit in etwa genauso negativ wie bei objektiven Qualitätsmängeln. Darüber hinaus spielte es keine Rolle, wie spät die Arbeit eingereicht wurde. Bei einer Woche Verspätung wurden sowohl der Mitarbeiter als auch die Arbeit genauso negativ bewertet wie bei einem Tag Verspätung.
Höhere Gewalt entschädigt
Die schlechte Beurteilung erfolgte auch dann, wenn der Mitarbeiter seinen Vorgesetzten im Voraus darüber informierte, dass er die Frist nicht einhalten würde. Selbst bei einem Mitarbeiter, der seine Arbeit in der Vergangenheit immer pünktlich abgeliefert hatte, schadete eine verpasste Frist seiner Kompetenz und Integrität in den Augen der Bewerter.
Allerdings spielt der Grund für die versäumte Frist eine Rolle. Wenn sie auf Umstände zurückzuführen war, die außerhalb der Kontrolle eines Mitarbeiters lagen, wie zum Beispiel eine Jury-Tätigkeit, hatten die Bewerter am Ende kein so negatives Bild von dem Mitarbeiter oder seiner Arbeit wie bei einem Grund, der in seiner eigenen Verantwortung lag.
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