pte20240916001 Kultur/Lifestyle, Medizin/Wellness

Videospiele doch gut für Psyche von Kindern

Japanische Forscher haben COVID-Daten analysiert und widersprechen gängigen Vorstellungen


Videospielen: hilft der psychischen Gesundheit von Heranwachsenden (Foto: osaka-u.ac.jp/ja)
Videospielen: hilft der psychischen Gesundheit von Heranwachsenden (Foto: osaka-u.ac.jp/ja)

Osaka/Chiyoda/Hamamatsu (pte001/16.09.2024/06:00)

Computerspiele sind doch gut für das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. Zu dem Schluss kommt eine Studie von fünf japanischen Universitäten unter der Leitung der Universität Osaka. Demnach verbessern Konsolen wie die "Nintendo Switch" die psychische Gesundheit erheblich. Damit stellen die Forscher die typische Ansicht infrage, dass Videospiele schädlich sind. Die Erkenntnis gewannen sie, als sie Daten aus der Zeit der COVID-19-Pandemie ausgewertet haben.

Nintendo ist besonders gut

Die Forscher haben 97.602 Umfragen unter Japanern im Alter von zehn bis 69 Jahren ausgewertet. Dabei setzten sie maschinelles Lernen ein. Mit dieser Technik fanden sie zusätzlich heraus, dass die "PlayStation 5" Jugendlichen und Frauen weniger Vorteile brachte, während die Nintendo Switch besonders Jugendliche aufmunterte.

"Viele frühere Studien haben Schlussfolgerungen aus Korrelationsanalysen mit Beobachtungsdaten gezogen, die nicht zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden können. Unser natürliches experimentelles Design erlaubt es uns, mit Sicherheit zu sagen, dass das Spielen tatsächlich zu einem verbesserten Wohlbefinden führt, anstatt nur damit in Verbindung gebracht zu werden", so Hiroyuki Egami an, Assistenzprofessor von der Nihon-Universität.

Plädoyer für anderen Ansatz

"Als Epidemiologe habe ich oft Bedenken über die negativen Auswirkungen des Spielens gesehen", so Shafiur Rahman, Assistenzprofessor an der medizinischen Fakultät der Universität Hamamatsu. "Die solide Methodik dieser Studie stellt diese Vorurteile jedoch infrage. Sie unterstreicht die Notwendigkeit eines differenzierteren Ansatzes bei der Untersuchung der Auswirkungen digitaler Medien auf die Gesundheit."

Die Autoren geben zu, dass die Erkenntnisse unter der Prämisse gesehen werden müssten, dass sie während der Pandemie gewonnen worden sind. Sie glauben jedoch, dass sie auf die Zeit danach übertragbar sind. Doch um das zu erhärten, seien weitere Untersuchungen nötig. Außerdem regen sie Entwickler an, künftige Spiele mit Blick auf die Steigerung des Wohlbefindens der Nutzer zu konzipieren.

(Ende)
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