pte20240919027 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Viele Zugpendler in Österreich sind Voyeure

14 Prozent würden aufgeschnappte Infos über Budgets, Finanzen oder Projekte weitergeben


Zugfahrt: Achtung vor potenziellen Voyeuren (Bild: ChatGPT/Dall-E)
Zugfahrt: Achtung vor potenziellen Voyeuren (Bild: ChatGPT/Dall-E)

Ingolstadt (pte027/19.09.2024/12:30)

Gut zwei Drittel der Geschäftsreisenden in Österreich schauen während der Zugfahrt auf die Bildschirme von Sitznachbarn oder hören Gespräche mit. 14 Prozent würden aufgeschnappte Infos über Budgets, Finanzen oder Projekte an Kollegen oder die eigene Geschäftsführung weitergeben. Das zeigt eine Umfrage des IT-Security-Profis Kaspersky. Gestützt werden die Ergebnisse durch einen unabhängiger Tester, der drei Tage lang durch Österreich fuhr.

Potenzielle Verwundbarkeit

Der Praxistest zeigt die potenzielle Verwundbarkeit vieler Unternehmen. 465 einsehbare und mitzuhörende Infos wie Namen und Unternehmen von Geschäftsleuten beziehungsweise von Kollegen, Kunden und Partnern könnten ohne großen Aufwand in Erfahrung gebracht werden. Das deckt sich mit den Angaben der 500 in der Umfrage interviewten Geschäftsreisenden.

Fast ein Fünftel der Befragten in Österreich gesteht, bereits heimlich vertrauliche Texte und Präsentationen auf Bildschirmen von Mitreisenden in Augenschein genommen zu haben. 28 Prozent haben schon einmal ein vertraulich klingendes Telefongespräch mitgehört; rund ein Viertel konnte darin die konkreten Namen von Unternehmen identifizieren - 18 Prozent sogar jene von Geschäftsreisenden und deren Kunden.

Lage in Deutschland brisanter

Ein ähnlicher Voyeurismus zeigt sich laut Kaspersky auch in Deutschland: Dort geben 19 Prozent zu, bereits heimlich vertrauliche Texte und Präsentationen betrachtet zu haben, 31 Prozent haben schon Telefongespräche belauscht und 22 Prozent konnten konkrete Namen von Unternehmen identifizieren.

Neun Prozent der Reisenden in Deutschland und Österreich würden die Infos an übelwollende Akteure verkaufen. Geschäftsschädigend handeln würden 14 Prozent und Infos über Budgets, Finanzen oder Projekte an Kollegen oder das eigene Management weitergeben (in Deutschland: zwölf Prozent). Zehn Prozent (in Deutschland: elf Prozent) könnten sich zudem vorstellen, die sensiblen Daten an Interessenten wie andere Unternehmen zu veräußern.

Während des Kaspersky-Experiments konnte der unabhängige Tester Stephan Schilling innerhalb von drei Tagen in Österreich 465 Informationen mit Business-Bezug anonym und per Strichlistenzählung feststellen. Den Großteil (295) konnte er in Zügen einsehen und hören, ein paar weitere (170) in Lounges an den Bahnhöfen. Damit sind die österreichischen Bundesbürger deutlich sicherer unterwegs als ihre Kollegen in Deutschland: Dort hätte der Tester innerhalb von drei Tagen 695 Geschäftsgeheimnisse abgreifen können.

(Ende)
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