Weltweit erste E-Fähre mit Brennstoffzellen
Tank ist konzipiert für 80.000 Liter flüssigen Wasserstoff, der aus Sachsen-Anhalt stammt
"MF Hydra" nach dem Stapellauf in der Türkei (Foto: westcon.no) |
Oslo (pte004/09.03.2021/06:15)
Die weltweit erste rein elektrisch angetriebene Fähre, die ihren Strom aus Brennstoffzellen bezieht, wird in diesem Frühjahr auf der Route Hjelmeland–Skipavik–Nesvik in Norwegen verkehren. Sie bietet 299 Passagieren und 80 Fahrzeugen Platz. Sie ist 82,4 Meter lang und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von acht Knoten (knapp 15 Kilometer pro Stunde). Betrieben wird sie von der norwegischen Reederei Norled https://www.norled.no/en/, gebaut wurde sie in der Türkei. Für die technische Ausrüstung ist die norwegische Werft Westcon Yards https://english.westcon.no/companies/yards/home zuständig.
[b]Wasserstoff kommt aus dem Chemiepark Leuna[/b]
Die drei Brennstoffzellen, die der kanadische Hersteller Ballard https://www.ballard.com/ liefert, haben eine Leistung von jeweils 200 Kilowatt. Die Fähre hat einen Tank, in den 80.000 Liter flüssiger Wasserstoff passen. Den liefert der Gasespezialist Linde https://www.linde.com/. Er produziert das flüssige Gas im Chemiepark Leuna in Sachsen-Anhalt. Das Unternehmen betreibt den dort installierten 24-Megawatt-Elektrolyseur mit Windstrom. Damit verursacht der Betrieb der Fähre nur so viel Kohlendioxid, wie beim Transport anfällt. Während der Fahrt entsteht nur Wasserdampf.
„Wir glauben, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle für künftige Schiffe spielen wird, die emissionslos unterwegs sind", sagt Norled-Chefin Heide Wolden. Trotzdem lässt sie eine weitere baugleiche Fähre bauen, die ihren Strom allerdings nicht aus Brennstoffzellen, sondern von Batterien bezieht.
[b]EU fördert auch Schubschiff auf der Rhône[/b]
Die Brennstoffzellen-Fähre wird im Rahmen des Flagship-Projekts von der Europäischen Union mitfinanziert. Ebenso ein Schubschiff, das Leichter auf der Rhône von Marseille nach Lyon und zurück schieben soll. Die Strecke ist 276 Kilometer lang. Der Wasserstoff wird in Frankreich mit Strom aus den Wasserkraftwerken des Flusses hergestellt. Das Schubschiff wird mit den gleichen Brennstoffzellen ausgerüstet wie die norwegische Fähre, allerdings nur mit zwei Exemplaren. Auch bei der Versorgung unterscheiden sich die Projekte. Das Schubschiff hat Drucktanks mit einem Fassungsvermögen von 300 Kilogramm. Das reicht für eine Betrieb über zwei Wochen.
Norled betreibt bereits seit 2015 eine Elektrofähre, die ihren Strom aus Batterien bezieht. Die MF Ampere ist zu einer Art Ikone der grünen Revolution in Norwegen geworden. Das Norled-Management schätzt, dass 2022 bereits 70 Elektrofähren im Land in Betrieb sind.
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