XOLARIS Market News: Einzelhandel im Wandel
Vaduz (pts007/30.08.2021/08:15) Um Aussagen über den Einzelhandel machen zu können, ist es wichtig, den Einzelhandel in seiner Struktur zu untersuchen. Ein erster Gliederungsansatz ergibt sich aus der Art des angebotenen Warensortiments. So betrachten wir im Folgenden den Food-Bereich (inkl. Den Bereich köpernaher Produkte) und den Non-Food Bereich. Nach Distributionswegen kann im Wesentlichen nach stationärem Einzelhandel und Online-Einzelhandel unterschieden werden, wobei sich der stationäre Einzelhandel dort wieder in "Shopping Malls", "Fachmarktzentrenten" und innerstädtischen Einzelhandel aufgliedern lässt.
Durch den Einzelhandel wird die Versorgung der Bevölkerung hinsichtlich derer Bedürfnisse gewährleistet. Insofern ist die Frage des Wandels dieser Branche von essentieller Bedeutung für die sozioökonomische Struktur, da mit diesem Wandel eine Veränderung der Lebensweisen und der Lebensorganisation einher geht.
So war in den letzten 20 Jahren festzustellen, dass das Konzept der "Kaufhäuser" mehr und mehr als "Einkaufstempel" einer vergangenen Zeit erwiesen haben. Ein Konzept, das nahezu als überholt gilt. Der Niedergang von Karstadt kann hier in erster Linie angeführt werden. Veränderungen im Kauf- und Nachfrageverhalten haben weitestgehend dazu geführt, dass die Bedeutung des "Kaufhauses" zunehmend bedeutungslos wurde, was mit zahlreichen Schließungen einzelner Häuser einherging.
Der Online-Handel mit Bekleidung, Computern, Elektronikartikeln und sonstigen Waren boomt und verzeichnet seit Jahren steigende Umsatzzahlen. An der Spitze beim Umsatz im Online-Handel steht Bekleidung mit knapp 9 Milliarden Euro, gefolgt von Computern und Software mit rund 6 Milliarden Euro und dem Sonstigen Einzelhandel mit 4 Milliarden Euro.
Wenn man sich die Bedeutung des Online-Handels für die einzelnen Warengruppen anschaut, ergibt sich ein anderes Bild: Der Anteil des Onlinehandels liegt bei Bekleidung nur bei 17,1 %, denn über 51 Milliarden Euro wurden hier im stationären Einzelhandel umgesetzt. Bekleidung steht damit erst an 20. Stelle der Warengruppen mit dem höchsten Online-Anteil. Hier finden sich Musikinstrumente und Musikalien mit knapp 52 %, bespielte Ton- und Bildträger mit fast 49 % Online-Anteil ganz oben. An dritter Stelle folgen die Antiquariate mit über 45 % und die Spielwaren an vierter Stelle mit über 36 %. Der Foodbereich nimmt mit 3,8 % Anteil am gesamten Online-Handel einen verschwindend niedrigen Teil ein.
Der Anteil des Online-Handels am Gesamtvolumen des Handels stieg von 3,5 % im Jahr 2010 auf aktuell 10,4 % Marktanteil im Jahr 2020. Das folgende Diagramm veranschaulicht dies und geht davon aus, dass selbst bei konservativer Schätzung der Marktanteil weiter steigen wird.
https://www.adrealis-kvg.de/wp-content/uploads/2021/08/Retail-in-Transition-scaled.jpg
So wird zukünftig der Online-Handel immer mehr an Bedeutung gewinnen mit der Konsequenz, dass sich der "Nicht-Online-Einzelhandel" auf diese Veränderungen anpassen muss. Face to Face Shopping im Non-Food-Einzelhandel wird zunehmend an Bedeutung verlieren. Dies könnte weitreichende Auswirkungen auf Shopping Malls und vor allem auf innerstädtische "Einkaufsmeilen" haben. Bislang ein städtebauliches und städteplanerisches Konzept zur Belebung der Innenstädte. Dabei ist immer zu bedenken, dass Immobilieninvestitionen von Heute unser städtebauliches Gesicht von Morgen sind. Insofern auch nur träge und allmählich veränderbar. Es wird sicherlich gelingen einzelne Retailimmobilien umzunutzen. Im großen Stil bin ich hier aber eher skeptisch. Insofern Bedarf es hier kreativer Ideen und Konzepte zur Stadtgestaltung und Belebung. Shoppen als Event scheint langsam auszudienen.
Sofern es wirklich zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Retailflächen kommt, wird es einen Druck auf die Mietpreise für Flächen im Non-Food-Bereich nach unten kommen. Der Food-Bereich, so scheint es aktuell, wird hiervon wenig tangiert.
Seit März 2020 ist weltweit der Corona-Virus im Umlauf und hat eine Pandemie hervorgerufen. Zur Eindämmung hat unsere Regierung seither 2 Lockdown-Maßnahmen angeordnet. Beim ersten Lockdown von Ende März bis Mitte Mai mussten sämtlich Non-Food-Einzelhändler ihre Läden schließen. Zahlreiche staatliche Transferleistungen sollten diese Umsatzeinbußen zumindest teilweise auffangen. Nach 6 Wochen Schließungen haben sich die Einzelhändler zum größten Teil wieder erholt. Im 2. Lockdown ab dem 15.12.2020, in dem wir uns aktuell noch befinden, mussten erneut sämtliche Non-Food Einzelhandelsmärkte schließen. Ebenfalls wollten Transferleistungen die Umsatzeinbußen wieder abmildern. Durch bürokratische Hemmnisse und Hürden wurde jedoch noch ein geringer Teil der Transfers in Anspruch genommen. Große Handelsketten, wie Adler und Pimkie haben bereits Insolvenz angemeldet. Hinzu kommt, dass während des Lockdowns Shopping nur online möglich war. Dies hat dazu geführt, dass selbst passionierte Face tot Face shopper gezwungen waren online zu bestellen. Ein Teil dieser wird mit Sicherheit dem Online-Handel zugängiger sein als zu vor. Wie groß der Scherbenhaufen nach Wiederöffnung des Einzelhandel sein wird, wird sich im Frühsommer herausstellen. Weitere Insolvenzen scheinen zumindest im Bereich des Möglichen zu sein.
Weitestgehend besteht Konsens dahingehend, dass ein Strukturwandel des Einzelhandels durch Corona verstärkt und beschleunigt wird. Die Verlierer jedenfalls werden Einzelhandelsgeschäfte sein und vor allem die kleineren Geschäfte werden davon stark betroffen sein.
Somit bleibt es spannend, wohin uns mit unserem Kaufverhalten die Zukunft führen wird. Sicher scheint jedoch zu sein, dass Einzelhandelsimmobilien die Verlierer und Logistikimmobilien, die den Online-Handel bedienen, die Gewinner sein werden.
Bernhard Bertele, Portfoliomanager, ADREALIS Service Kapitalverwaltungs-GmbH
Zur XOLARIS Gruppe
Die 2010 gegründete XOLARIS Gruppe steht mit ihren AIFM für eine unabhängige White Label - Investmentgesellschaft mit dem Fokus auf Alternative Investmentvermögen (AIF) in den Assetklassen Private Equity, Real Estate, Renewable Energy und Shipping. Mit Hauptsitz in Liechtenstein und Tochtergesellschaften in Deutschland, Frankreich, und Asien kann die die gesamte Wertschöpfungskette von Alternative Investments abgebildet werden getreu ihrem Motto: "Investment Quality - Made with Passion."
Weitere Einheiten der Gruppe bieten Dienstleistungen von der Beratung zur Auflage, Strukturierung und dem Vertrieb über die Fondsbuchhaltung bis zur Administration Alternativer Investmentvermögen und weiterer Sachwertinvestments.
XOLARIS Market News
Als von Produktanbietern rechtlich unabhängiger Dienstleister für die Konzeption, die Verwaltung und das Management Alternativer Kapitalanlagen, versteht sich die XOLARIS Gruppe in ihrer Gesamtheit als "Enabler" für Initiatoren und Investoren.
Wir freuen uns, Ihnen in Anhang unsere erste, druckfrische Ausgabe der XOLARIS Market News übermitteln zu können.
Hiermit verbindet die XOLARIS Gruppe als Service-Dienstleister und White-Label-Plattform für Alternative Investmentfonds ("AIF") Strukturlösungen den Beginn eines regelmäßigen Informations- und Know-how-Transfers.
In der ersten Ausgabe liegt der Fokus auf den unterschiedlichen Kernmärkten, in denen die XOLARIS Gruppe ihre Alternativen Investmentfonds Manager ("AIFM") betreibt, sowie auf einer Auswahl der wichtigsten Assetklassen im Bereich der Realwerte.
Einen wichtigen Beitrag zum Erfolg eines AIF leistet neben den weiteren externen Protagonisten, wie Verwahrstelle, externer Bewerter und Wirtschaftsprüfer, insbesondere die jeweilige Finanzmarktaufsicht. Für die erste Ausgabe der XOLARIS Market News konnte mit Herrn Christian Minkus ein leitender Funktionär der Liechtensteiner Finanzmarktaufsicht FMA für einen Interviewbeitrag gewonnen werden.
Nicht ganz ohne Stolz wünschen wir Ihnen nun eine informative und abwechslungsreiche Lektüre.
XOLARIS Market News online: https://www.yumpu.com/en/document/read/65724787/the-xolaris-market-news-n01
XOLARIS Market Audiobook: https://soundcloud.com/user-710180533/sets/audiobook-market-news-n01
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