pte20241203003 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Ökologisch unbedenkliche Mode Mangelware

Modepsychologin der University of the Arts London beklagt Untätigkeit seitens der Unternehmen


Fröhliche Kleiderkäufe: machen Spaß, doch sind oft eine Umweltbelastung (Foto: pixabay.com)
Fröhliche Kleiderkäufe: machen Spaß, doch sind oft eine Umweltbelastung (Foto: pixabay.com)

London (pte003/03.12.2024/06:10)

Selbst ansonsten umweltbewusst denkende Menschen kaufen Billigware, die ökologisch und ethisch fragwürdig ist, weil es an Alternativen fehlt. Das beklagt Carolyn Mair von der University of the Arts London, die auch als Beraterin für Modefirmen tätig ist. Bekleidungshersteller müssten mehr tun, um nachhaltige Kleidung zu fördern, indem sie diese für alle zugänglicher machen und die Öffentlichkeit besser über bewussten Konsum aufklären. Sinnvolle Reformen der aktuellen Praxis, Kleidungsstücke billig herzustellen, die später einfach weggeworfen würden, ließen auf sich warten.

Öko-Label oft zu unklar

Öko-Label auf Kleidungsstücken haben der Expertin nach einen großen Einfluss, doch sie müssten klarer und überzeugender sein, um mehr Menschen zu verantwortungsvollen Einkäufen zu ermutigen. Für echte Veränderungen sei ein tiefgreifendes Verständnis dafür, warum Verbraucher bestimmte Kleidungsstücke kaufen, von entscheidender Bedeutung.

Menschen sagten zwar oft, sie seien für umweltverträgliches Einkaufen, doch häufig fänden sie keine Kleidungsstücke. Dafür gebe es viele Gründe, einschließlich der Kosten. Es gebe zwar viele psychologische Faktoren, die die Motivation beeinflussen, immer wieder Modeartikel zu kaufen. Doch aufklärende Werbekampagnen und eine bessere Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit umweltfreundlicher Mode könnten Menschen dazu bewegen, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen.

Gesetze für mehr Umwelt

"Psychologie im Kontext Mode kann zu einer ethischen und nachhaltigen Branche führen, die zu einer positiven Kraft für die Belegschaft der Hersteller, die Verbraucher und den Planeten wird", glaubt Mair. Und weiter: "Durch die Beseitigung psychologischer Barrieren und die Förderung eines tieferen Verständnisses der Prinzipien nachhaltiger Mode können die Interessengruppen gemeinsam auf eine nachhaltigere und ethischere Zukunft der Modebranche hinarbeiten."

Die jüngsten Kontroversen um die Modebranche konzentrierten sich auf deren Auswirkungen auf den Klimawandel, insbesondere durch Billigimporte aus China und Baumwolle aus Indien. Mair fordert daher die Einführung von Gesetzen um sicherzustellen, dass die Branche Nachhaltigkeitsziele und ethische Beschäftigungsstandards einführt. Dazu gehöre auch die Verpflichtung für Unternehmen, offenzulegen, wie sie Emissionen reduzieren wollen.

(Ende)
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