pts20220502047 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung

"Neue Kompetenzen für die digitale Transformation benötigt"


Frankfurt am Main (pts047/02.05.2022/15:30)

* VDMA und Kienbaum stellen gemeinsame Studie "Future Skills im Maschinen- und Anlagenbau" vor
* Fachkräftemangel erhöht die Herausforderung für viele Unternehmen
* Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen kontinuierlich qualifiziert und geschult werden

Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland befindet sich mitten in der digitalen Transformation. Neue Technologien verändern die Prozesse in den Unternehmen und definieren die Wertschöpfungsketten neu. Darauf müssen die Firmen in den kommenden Jahren mit umfangreichen Maßnahmen reagieren, wobei interdisziplinäres Arbeiten, Agilität und Veränderungsbereitschaft eine besonders wichtige Rolle spielen. Eine genauere Analyse dieser zukunftsweisenden Veränderungen zeigt die Studie "Future Skills im Maschinen- und Anlagenbau" des VDMA, die in Zusammenarbeit mit dem Kienbaum Institut@ISM an der Wirtschaftshochschule International School of Management (ISM), dem hauseigenen Forschungsinstitut der Personal- und Managementberatung Kienbaum, unter 148 Fach- und Führungskräften aus der Branche erhoben wurde.

"Digitale Transformation heißt nicht nur technologische Veränderung. Sie verlangt vor allem neue Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese Future Skills entscheiden zukünftig über die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen", sagt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA, zur Veröffentlichung des neuen Papers.

Walter Jochmann, Managing Director bei Kienbaum Consultants International, ergänzt: "Ein zukunftsorientiertes Kompetenzmanagement ist auch für die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus eine der zentralen Herausforderungen in den nächsten Jahren. Dieses kann allerdings nur gelingen, wenn die Unternehmen sowohl ihr Kompetenzmanagement als auch ihr Lernangebot an der Unternehmensstrategie ausrichten." Ausgangspunkt und neu in der Studie sei dabei die Betrachtung von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen für die einzelnen Phasen im Produktlebenszyklus, der typisch für die Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau sei.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

* 90 Prozent der befragten Unternehmen befinden sich in Veränderungsprozessen. Diese sind vor allem technologischer, organisationaler oder/und prozessualer Natur. Über Veränderungen der Unternehmenskultur berichten nur 17 Prozent der befragten Unternehmen.

* Die Mehrheit der Unternehmen ist sich bewusst, wie wichtig Zukunftskompetenzen für den langfristigen Unternehmenserfolg sind. Knapp jedes zweite Unternehmen arbeitet derzeit an der Definition dieser Kompetenzen. Jedes zehnte Unternehmen hat diese bereits in Form eines Kompetenzmodells definiert.

* Zukunftskompetenzen sind rar: vier von fünf Unternehmen sehen sich - auch aufgrund des Fachkräftemangels - mit einem "Skill-Gap" konfrontiert. Sie geben an, in den nächsten 5 bis10 Jahren die benötigten Zukunftskompetenzen aufbauen zu müssen.

* Die größten Entwicklungspotenziale sehen die Unternehmen beispielweise in interdisziplinärem Arbeiten, Agilität und Veränderungsbereitschaft.

* Mehr als 40 Prozent der Unternehmen benennen Systemingenieur/innen, Technische Produktmanager/innen und I.4.0-Servicetechniker/innen als die drei wichtigsten Job-Profile.

* Um die notwendigen Kompetenzen sicherzustellen, setzen rund 80 Prozent der Unternehmen dabei auf das Recruiting neuer Fachkräfte mit den entsprechenden Kompetenzen.

* Weiterbildung wird als genauso wichtig eingestuft. 80 Prozent der Unternehmen bilden ihre Fachkräfte fort (Upskilling). Auch Umschulung (Reskilling) wird von 56 Prozent der Unternehmen eingesetzt, um die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu qualifizieren.

* Führung heißt für die Mehrheit der Unternehmen vor allem die Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Virtuelle Führung sowie die Entwicklung von Digitalstrategien und digitalen Geschäftsmodellen sind weitere wichtige Führungsaufgaben.

Um die Personalverantwortlichen in den Mitgliedsunternehmen des VDMA in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, haben VDMA und Kienbaum Institut@ISM auf Basis der Studienergebnisse eine Handreichung entwickelt. Diese beinhaltet - neben Erläuterungen für ein zukunftsorientiertes Kompetenzmanagement - eine Kompetenzbox und beispielhaft für einzelne Jobbeschreibungen abgeleitete Kompetenzprofile.

Der Studienbericht "Future Skills im Maschinen- und Anlagenbau" steht ab sofort kostenfrei zum Download bereit unter: https://www.vdma.org

Für Mitglieder des VDMA wurde aus dem Studienbericht exklusiv eine Handreichung entwickelt, die die Personalverantwortlichen in den Unternehmen in ihrer täglichen Arbeit unterstützen soll. Diese ist für Mitglieder ebenfalls unter https://www.vdma.org abrufbar.

Hintergrund
Der VDMA vertritt mehr als 3400 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland. Der Maschinen- und Anlagenbau steht für ein europäisches Umsatzvolumen von rund 800 Milliarden Euro. Im gesamten Verarbeitenden Gewerbe trägt er mit einer Wertschöpfung von rund 270 Milliarden Euro den höchsten Anteil zum europäischen Bruttoinlandsprodukt bei.

(Ende)
Aussender: Kienbaum Institut@ISM
Ansprechpartner: Dr. Michael Knappstein
Tel.: +49 231 975 139 743
E-Mail: michael.knappstein@kienbauminstitut-ism.de
Website: www.kienbauminstitut-ism.de
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