pts20230801009 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Ärztekammer und Gebietskrankenkasse verbürokratisieren Eröffnung von Eltern-Kind-Außenstelle - Politik soll vermitteln

PHC Donaustadt will neue Eltern-Kind-Versorgung im 22. Bezirk anbieten, aber die Bürokratie dauert


Wien (pts009/01.08.2023/08:55)

Kurz vor Sommerpause des Parlaments wurde ein Gesetz verabschiedet, dass die Primärversorgungseinheiten in Wien stärken soll. Die Praxis schaut aber anders aus. Wenn die Leiterin eines Wiener Primärversorgungszentrums selbst aktiv wird, um die Situation fehlender Kinderärzte in Wien zu verbessern, dann bäumt sich der Amtsschimmel auf und verzögert massiv die Nutzung einer seit 1. Juli 2023 unbesetzten Arztpraxis in Wien 22, An den alten Schanzen 23.

"Ich bin fassungslos! Alle flehen geradezu um zusätzliche Kinderversorgungsmöglichkeiten und wenn jemand dann tatsächlich die Initiative übernimmt und aktiv wird, fällt dem bürokratischen Amtsschimmel nichts anderes ein, als auf stur zu stellen. Ich könnte in wenigen Wochen mit der Eltern-Kind-Außenstelle in Wien 22, An den alten Schanzen 23 starten. Unser Angebot liegt aber derzeit nur auf einer Pseudowarteliste. Monatelanges Warten ist so gut wie sicher. Das darf nicht sein. Der Wiener Gesundheits-Stadtrat Peter Hacker und Gesundheitsminister Johannes Rauch müssen reagieren. Die Kinder im 22. Bezirk warten auf uns, denn eine einzige Kindergruppenpraxis im riesigen jungen 22. Bezirk ist zu wenig", so die ärztliche Leiterin des Primärversorgungszentrum Donaustadt, Dr. Regina Ewald ärgerlich.

Sie will mit Ihrer Initiative die medizinische Versorgung von Kindern in Wien verbessern und fordert daher die Politik auf, zu vermitteln und unmittelbar zu intervenieren.

"Kranke Kinder im 22. Bezirk brauchen uns jetzt und nicht erst irgendwann – oder wenn überhaupt, dann erst im nächsten Jahr"

Die aktuelle Situation ist verfahren und die Bewilligung der neuen Eltern-Kind-Außenstelle im 22. Bezirk kommt nicht vom Fleck. "Ich habe bereits vor einiger Zeit meinen Wunsch zur erweiterten medizinischen Versorgung der Wiener Bevölkerung durch eine Außenstelle der Primärversorgung Donaustadt im 22. Bezirk kundgetan und auf dem offiziellen Weg auch eingebracht. Derzeit steht ich unser Angebot aber nur auf einer Warteliste des Invertragnahmeausschuss, das ist das beschlussfähige gemeinsame Gremium der Wiener Ärztekammer und der Österreichischen Gesundheitskasse. Aus Erfahrung weiß ich, dass das eine lange Wartezeit bedeutet, falls es dann überhaupt zu einer Entscheidung oder einer Genehmigung der Eltern-Kind-Außenstelle für diese Standort gibt", so Dr. Ewald.

Bezirksleitung und Menschen im 22. Bezirk sollen sich für eine zusätzliche Außenstelle einsetzen

"Meine Forderung geht nicht nur an die Politik,namentlich an den Wiener Gesundheits-Stadtrat Hacker und an Gesundheitsminister Johannes Rauch, sondern auch an alle Eltern im 22. Bezirk, die eine zusätzliche ärztliche Versorgung ihrer Kinder wollen. Ich lade auch die Bezirksleitung und den Bezirksvorsteher des 22. Bezirkes, Ernst Nevrivy, ein, uns und meine Initiative für eine zusätzlicheKinderversorgungin Wien 22 zu unterstützen", so Dr. Regina Ewald.

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(Ende)
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