Strahlentherapie gegen Tumore gezielt einsetzen
Zielvolumen mit Target Generator verbessern
Magdeburg (pte) (pte011/19.10.1999/11:00) Wissenschaftler der Uni Magdeburg http://www.med.uni-magdeburg.de/ arbeiten seit längerem an der Erstellung eines Expertensystems zur automatischen Vorhersage des Zielvolumens in der Strahlentherapie mit künstlichen neuronalen Netzen, genannt Target Generator. Das inzwischen funktionsfähige komplexe Programm erleichtert die Arbeit des Strahlentherapeuten und gewährleistet eine genaue, standardisierte Festlegung des zu bestrahlenden Volumens in Computer-oder Kernspintomogrammen der Tumorregion. http://www.zenit-magdeburg.de/inb/deutsch/zielvolumen/zv6.htm
In der ersten Phase wurden Forschungsarbeiten zur Erstellung des Expertensystems für Hirntumoren vorgenommen. Die Aufgabe besteht darin, aus dem lokalisierten Tumor auf ein Zielvolumen zu schließen, das zusätzlich die nicht sichtbaren Ausläufer des Tumors enthält. Die Vorhersage dieses nicht sichtbaren Volumens wird aus klinischen Daten mit Hilfe künstlicher neuronaler Netze getroffen. Zu Beginn muss das System durch klinische Fälle angelernt werden, die ihm ein Experte (Arzt) vorgibt. Später kann es ohne diese Hilfe das zu bestrahlende Gebiet automatisch bestimmen. Weitere Forschungsarbeiten an anderen Tumorarten, wie zum Beispiel dem Lungen- , dem Enddarm-, und dem Prostatatumor, werden zur Zeit vorbereitet und durchgeführt.
Die Arbeit an diesem Projekt war durch die Anwendung moderner Schnittbildverfahren an der Klinik für Strahlentherapie Magdeburg möglich. Maßgeblich für die technischen Lösungen des komplexen Problems sind die Erfahrungen des Lehrstuhls Technische Informatik am Institut für Prozessmeßtechnik und Elektronik der Fakultät Elektrotechnik auf dem Gebiet der Neuronalen Netze in der Bildverarbeitung.
Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen der Universität Magdeburg und dem ausgegründeten Institut für Neurosimulation und Bildtechnologien INB GmbH http://www.inb-vision.de , das seinen Sitz im ZENIT- Gebäude auf dem Gelände der Medizinischen Fakultät hat, wird das Expertensystem kommerziell verwertet. So besteht auch bereits eine enge Kooperation mit der schwedischen Firma HELAX, die Planungsysteme für die Strahlentherapien herstellt und das System in ihre Programme einbinden möchte. Informationen: Prof. Dr. Günther Gademann, Klinik für Strahlentherapie, E-Mail: guenther.gademann@medizin.uni-magdeburg.de (idw)
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