Forscher wollen Korallenriffe mittels KI retten
Woods Hole Oceanographic Institution trainiert akustische Erkennungsmethode für Lebewesen
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Unterwasserroboter "CUREE" soll Korallenriffe mit KI überwachen (Foto: Austin Greene, whoi.edu) |
Woods Hole (pte019/12.03.2025/11:30)
Die Überwachung des Gesundheitszustands von Riffen und damit des Wohlergehens von Meeresbewohnern erlebt mit einem neuen System von Forschern der Woods Hole Oceanographic Institution eine Revolution. Die Wissenschaftler haben unter Zuhilfenahme Künstlicher Intelligenz (KI) sämtliche Unterwassergeräusche in Echtzeit analysiert und sich so einen Überblick über alle Lebewesen verschafft.
Analysezeit verkürzt
Das Leben in Korallenriffen, das typisch ist für den Gesundheitszustand dieser lebenden Kolonien, wurde bisher schon akustisch überwacht. Doch die aufgezeichneten Geräusche mussten von Meeresforschern und Biologen ausgewertet werden. Das dauerte extrem lange, sodass die Erkenntnisse kaum genutzt werden konnten, um aufkommenden Gefahren für Riffe abzuwehren und Maßnahmen zu ihrem Schutz zu ergreifen.
Als Alternative haben Seth McCammon und sein Kollege Aran Mooney ein neuronales Netzwerk trainiert, um die Flut an akustischen Daten automatisch zu sortieren und Audioaufnahmen in Echtzeit zu analysieren. Ihr Algorithmus erreicht die Genauigkeit menschlicher Experten, aber die Ergebnisse liegen mehr als 25 Mal schneller vor als bei der Auswertung durch Menschen.
Unterwasserroboter
Derzeit sind die Mikrofone einschließlich Auswertesystem in einer separaten Unterwassereinheit untergebracht, die ihre Ergebnisse per Kabel an die Überwasserstation meldet. Jetzt wollen die Forscher das System in ihren Unterwasserroboter "CUREE" integrieren, um Gebiete, die als gefährdet ausgemacht sind, schnell zu untersuchen. Noch ist das System allerdings nicht perfekt. Zwar können bereits viele Geräusche Lebewesen zugeordnet werden, doch manche sind noch nicht erfasst.
"Diese Technologie wird Naturschützern helfen, sich ein klareres Bild vom Zustand der Korallenriffe zu machen - in einer Zeit, in der Riffe jede Hilfe brauchen, die sie bekommen können", so McCammon. Korallenriffe gehören zu den vielfältigsten Ökosystemen der Erde. Obwohl sie weniger als ein Prozent der Ozeane bedecken, bieten sie etwa 25 Prozent aller Meereslebewesen in irgendeiner Phase ihres Lebenszyklus einen Lebensraum. Bei einer so hohen Artenvielfalt an einem Ort stehen Forscher vor der Herausforderung, genau zu bestimmen, welche Arten in welcher Anzahl vorhanden sind.
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