pte19991112037 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

"Wiener" an Radda & Dressler verkauft

Kaufpreis bei rund 15 Mio. Schilling


Wien (pte) (pte037/12.11.1999/17:24) Die Verlagsgruppe Radda & Dressler hat das Lifestyle-Magazin Wiener gekauft. Dies berichtet die Zeitschrift Format http://www.format.at in ihrer am Montag erscheinenden Ausgabe. Wirtschaftsblatt-Gründer Christian Radda möchte das Magazin ab Februar 2000 neupositioniert als Männer-Magazin in neuem Outfit auf den Markt bringen. Als Kaufpreis nennt Format "knappe 15 Millionen Schilling". Für den Neustart hat Radda & Dressler ein Budget von 22 Millionen Schilling festgelegt.

Die Wiener-Redaktion, die derzeit an einer Doppelnummer "20 Jahre Wiener" arbeitet, ist über den Verkauf ebenso nicht informiert worden wie die Werbewirtschaft, da für die geplante Doppelnummer noch immer Inserate gekeilt werden. Laut Format hat der 1979 vom Wiener Werber und GGK-Chef Hans Schmid gegründete Wiener seine besten Zeiten längst hinter sich. Blattmacher Andreas Wollinger ist der letzte Angestellte des Unternehmens. Mit zehn freien Mitarbeitern bemüht sich Wollinger seit 1997 vergeblich Verkaufs- und Reichweitenverluste zu stoppen. Für das erste Halbjahr 1999 weist die Mediaanalyse für den Wiener eine Leser-Reichweite von 5,5% aus, im Vorjahr waren es noch 6,1% gewesen.

Mit den Lesern schwanden auch die Inserenten. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lagen die Anzeigenerlöse bei 25 Millionen Schilling. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres hat die Wiener-Anzeigentruppe runde 100 Seiten (offizieller Inseratenpreis je Seite: 123.000 Schilling) weniger verkauft. Es half auch nicht, dass sich die Verlagsleitung vorgenommen hat, das Magazin mittels Positionierung als Life-Guide für den urbanen Mann für die Anzeigenwirtschaft wieder interessant zu machen. Werbeunternehmer und Wiener-Gründer Hans Schmid hat bereits im Vorjahr auf die Lage des Magazins reagiert. Schmid verkaufte 51 Prozent des Metro-Verlags, in dem neben Wiener und dem Schwesterblatt Wienerin http://www.wienerin.at/ auch das Kinomagazin Skip http://www.skip.at/ erscheint, an den Nürnberger Gong-Verlag http://www.gong.de/ . Der neue Partner sollte Schmid bei der Trendwende helfen.

Schließlich verbuchte der Metro-Verlag schon in der Bilanz 1998 einen Verlust von 4,2 Millionen Schilling. Bei 41,7 Millionen Umsatz weist der Verlag Verbindlichkeiten von über 63 Millionen Schilling und ein negatives Eigenkapital auf. Schmid-Partner und Metro-Mitbesitzer Alexander Lonyay will auf die Zahlen nicht genau eingehen: "Ich bin sicher, dass wir 1998 ein positives Ergebnis hatten und heuer wieder ein positives haben werden." Zum Wiener-Verkauf gab Lonyay keine Stellungnahme ab.

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