Lieferdienst-Angestellte schmeißen früher hin
Laut IAB-Umfrage sind schlechte Arbeitsbedingungen und unzureichende Bezahlung ursächlich
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Lieferwagen: Beschäftigte bleiben nicht sehr lange (Bild: pixabay.com, Christopher_Konrad) |
Nürnberg (pte017/16.04.2025/13:55)
Jobs bei Lieferdiensten in Deutschland dauern laut einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) selten länger als ein Jahr. Meist kündigen die Beschäftigten aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen sowie der unzureichenden Bezahlung früher.
Job nur vorübergehend
Mit 59 Prozent kündigen die meisten Beschäftigten von Online-Lieferdiensten, auch Gig-Worker genannt, ihren Job selbst. Zum Vergleich: Bei Hilfsarbeitskräften allgemein ist das mit 19 Prozent deutlich seltener der Fall.
Rund 60 Prozent der Gig-Worker, die gekündigt haben, sagen, dass der Job nur als vorübergehende Tätigkeit geplant war. Dies wird auch von den Hilfsarbeitskräften am häufigsten genannt. Deutliche Unterschiede zeigen sich aber vor allem im Hinblick auf die Kündigungsgründe.
Gig-Worker nennen eine geringe Bezahlung und unangenehme Arbeitsbedingungen mit 44 beziehungsweise 41 Prozent um ein Vielfaches häufiger als Hilfsarbeitskräfte mit zehn beziehungsweise 20 Prozent.
Fehlzeiten durch Krankheit
Kündigungen durch Arbeitgeber kommen bei Gig-Workern ebenfalls öfter vor als bei Hilfskräften: Rund jeder fünfte beendete Job wurde durch den Arbeitgeber gekündigt. Betriebliche Gründe wie Umstrukturierungen und nachlassende Arbeitsnachfrage spielen eine geringere Rolle.
Gig-Worker hingegen geben deutlich häufiger an, dass es aufgrund von krankheitsbedingten Fehlzeiten zu einer Kündigung kam. Zudem sagt rund jeder Zehnte, der von einer Lieferdienst-Plattform entlassen wurde, dass der Arbeitgeber mit seiner Arbeitsleistung unzufrieden war.
Das IAB hat 2.370 Gig-Worker bei elf App-basierten Lieferdiensten und eine Vergleichsgruppe von 1.017 Hilfsarbeitskräften befragt. Letzere besteht aus Beschäftigten, die nach der Berufsklassifikation der Bundesagentur für Arbeit eine Helfertätigkeit ausüben, und die in Städten leben, in denen auch Gig-Worker arbeiten.
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