Kampf um die Veröffentlichung der Radiocontrol-Daten
Radio 105 will Publikation der neuen Radiostudie forcieren
Zürich (pte012/03.10.2000/11:45) Radio 105 beschuldigt die Privatradioverbände und Radiotele aus Eigennutz die Vermarktung der neuen Radiocontrol-Daten zu verzögern. Diese rechtfertigen sich damit, dass sie eine faire Vermarktung verlangen, welche die kleinen Lokal-Sender nicht benachteiligt.
Radiocontrol ist ein neues Messverfahren, welche die Reichweiten von Radiostationen mittels einer Armbanduhr ermittelt. Das System wird zur Zeit eingeführt und ab Ende Jahr in der ganzen Schweiz verbreitet sein. Die Armbanduhr wird an ein repräsentatives Sample von rund 21.000 Schweizern verteilt, die dann die Uhr jährlich zweimal während sieben Tagen tragen. Die Uhr registriert mittels digitalen Signalen die ausgewählten Radiostationen. Da die Erhebung viel härter ist und präziesere Informationen beinhaltet als die Vorgägnerstudie, erwarten die Radiostationen und die Werbebranche die ersten Zahlen mit Spannung.
Radio 105 will nun bewirken, dass die Zahlen nicht erst Mitte 2001 veröffentlicht werden, sondern bereits früher. Da Radio 105 Network http://www.radio105.ch in der ganzen Schweiz via Kabel empfangen werden kann, profitiert der Sender von einer grossen Stichprobe. Radio 105 will deshalb die Vermarktung der Zahlen forcieren. Kleine Radiostationen wie Radio Rottu oder Radio Berner Oberland müssen aufgrund ihres relativ kleinen geografischen Empfangsgebietes mit viel geringeren Fallzahlen operieren. Erste verlässliche Hörerdaten sind nach Auskunft von Christian Stärkle erst nach den ersten sechs Monaten erhältlich. Stärkle ist Geschäftsführer von Radio Argovia http://www.argovia.ch und Präsident vom Verband "Privatradio Suisse".
"Selbst bei einem so grossen Sender wie Radio Argovia wäre eine monatliche Veröffentlichung von Daten, die auf einer genügend grossen Fallzahl basieren, nicht möglich. Wir wollen deshalb die Zahlen zwei Mal jährlich veröffentlichen, nur so können wir sicherstellen, dass auch kleine Stationen über eine genügend grosse Stichprobengrösse verfügen."
Eine User Kommission, bei der die drei massgebenden Radioverbände der Schweiz vertreten sind, prüft zur Zeit die Rahmenbedingungen für die Vermarktung der Radiocontrol-Daten. Bestandteil dieser Vermarktung ist der Zeitpunkt der Vermarktung und die relevante Referenzgrösse, welche von allen Stationen zur besseren Vergleichbarkeit der Werte publiziert werden muss. Nach Auskunft von Stärkle, der seinen Verband auch als Mitglied in der User Kommission vertritt, liegt zur Zeit ein Entwurf vor, der von den einzelnen Verbänden geprüft wird jedoch noch nicht unterzeichnet sei.
Radio105, ein Mitglied vom Verband Schweizer Privatradios, wirft Radiotele http://www.radiotele.ch vor, jeden Sender der gegen dieses "Agreement" verstösst mit einer Konventionalstrafe zu belasten. Radiotele ist die grösste unabhängige Buchungsstelle für Radiowerbung in der Schweiz. Bruno Ötterli, Geschäftsführer von Radiotele ist erst wieder am Mittwoch für eine Stellungnahme erreichbar.
Die Publica Data AG http://www.publicadata.ch ist für die Erhebung der Radiocontrol Daten verantwortlich und vermarktet die Ergebnisse. Rolf Müller, Geschäftsführer von Publica Data zu pressetext.schweiz: "Die Vermarktung ist noch nicht definitiv geklärt und es steht auch noch nicht fest, ob man so lange warten will." Auch Müller bestätigt, dass Radio 105 aufgrund seines sprachregionalen Sendegebietes schneller über eine genügend hohe Fallzahl verfügt als andere Sender und deshalb bereits früher an die Öffentlichkeit treten könnte."
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