Pfizer-Preise an Schweizer Forscher vergeben
Rätsel der Rachsucht entschlüsselt
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Zehn Schweizer erhielten den "Forschungs-Oskar" |
Zürich (pte031/03.02.2006/14:14) Der Pfizer-Forschungspreis für Medizin http://www.pfizerforschungspreis.ch wurde heute, Freitag, zum 15. Mal an herausragende junge Wissenschaftler aus der Schweiz verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 500.000 Schweizer Franken verteilt sich auf fünf Forschungsgebiete, in denen jeweils ein Preis für die Grundlagen- und einer für die klinische Forschung vergeben wird. In den Fachgebieten Urologie und Nephrologie wurden in diesem Jahr keine Studien ausgezeichnet, da keine der eingereichten Arbeiten die Qualitätskriterien erfüllen konnte.
Eine erstaunliche Entdeckung machte der Züricher Dominique de Quervain, der im Bereich Klinische Forschung Neurowissenschaften und Erkrankungen des Nervensystems den Pfizer-Forschungspreis erhielt: Er fand heraus, warum Menschen sich gerne rächen. Ausgehend von dem scheinbaren Widerspruch, dass der Mensch ungerechtes Verhalten bestraft, obwohl dies für ihn keinen Vorteil, sondern nur Zeitaufwand bedeutet, untersuchte de Quervain die Hirnaktivität von Probanden. Während der Messung mussten sich die Versuchspersonen entscheiden, ob sie eine Person, die ihr Vertrauen missbraucht hatte, bestrafen sollten. De Quervain fand heraus, dass ein Teil des Gehirns, der "Nucleus caudatus", kurz vor dem Bestrafen aktiviert wurde. Dieser Bereich funktioniert wie ein Belohnungszentrum im Gehirn und löst ein Gefühl der Befriedigung aus.
Das menschliche Gehirn scheint also derart gestaltet zu sein, dass das Bestrafen von Normverletzungen als befriedigend empfunden wird. Der Züricher Forscher konnte auch nachweisen, dass Personen mit einer höheren Aktivität in diesem Belohnungszentrum stärker bestrafen als andere. Das Ausmaß der Aktivierung des Nucleus caudatus und die damit verbunden Bereitschaft, zu bestrafen, schwankte zwischen den Probanden enorm. Dies erklärt auch, warum einige Menschen bereit sind, für das Bestrafen von Regelbrüchen mehr Zeit und Aufwand zu investieren als andere.
Die weiteren prämierten Forschungsarbeiten beschäftigten sich mit komplexen Themen wie der Differenzierung von lokalen Herzvorläuferzellen zu funktionellen Kardiomyozoten, dem Mechanismus der Induktion von T-Zellen-Toleranz durch ruhende dentritische Zellen und der Übertragung bakterieller Virulenzproteine. Andreas Lüthi und Yann Humeau aus Basel untersuchten den molekularen Mechanismus der Furcht- und Angstverarbeitung, Sophie Clement aus Genf ging der Frage nach, wo sich Bakterien verstecken und Hitendu Dave aus Zürich beschäftigte sich damit, wie man die Narben von Herzoperationen verkleinern kann.
Pfizer http://www.pfizer.ch ist das weltweit größte Pharmaunternehmen und in über 150 Ländern vertreten. Allein im letzten Jahr investierte der Konzern 8 Mrd. Dollar in die Forschung. 1959 gründete Pfizer eine Tochtergesellschaft in der Schweiz. Mit der Stiftung Pfizer Forschungspreis soll die Forschung in der Schweiz gefördert werden.
(Pressefotos zur Veranstaltung finden Sie unter http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=396 zum Download)
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