pte20110811018 in Forschung

Clone Wars: Heello steigt gegen Twitter in den Ring

Experte sieht keine Chance für den Neuling


Heello: Technisch ausgereifter Twitter-Klon ohne Perspektive (Foto: heello.com)
Heello: Technisch ausgereifter Twitter-Klon ohne Perspektive (Foto: heello.com)

Claremore, Oklahoma (pte018/11.08.2011/11:45) Noah Everett, Gründer des für Twitter optimierten Fotohosters TwitPic http://twitpic.com , hat heute, Donnerstag, seinen eigenen sozialen Kurznachrichtendienst Heello http://heello.com gestartet. Der Service gleicht seinem großen Konkurrenten teilweise wie ein Ei dem anderen. Einige Branchenkenner vermuten einen Racheakt. Denn Twitter bietet sein Kurzem einen eigenen Bildupload an. Webentwickler und Social-Media-Experte Luca Hammer http://work.io sieht kaum Chancen auf Erfolg für den Herausforderer.

Zwillingsbruder

Wäre da nicht die graue Navigationsleiste mit dem "heello"-Schriftzug, könnte man als Benutzer vermuten, dass Twitter einfach nur ein Redesign seiner Seite vorgenommen hätte. Der pressetext-Test ergab, dass Heello seinem offensichtlichen Vorbild in allen Belangen sehr ähnlich ist.

Wie gehabt erlaubt Everetts Erfindung den öffentlichen und privaten Versand von Nachrichten in der Länge von maximal 140 Zeichen. Schon beim Schreiben einer neuen Mitteilung - im Jargon von Heello "ping" genant - fallt die twittereske Farbgebung mit Pastelltönen und das abstrakte Hintergrunddesign auf. Selbst die Vogelsilhouette, die zu einem der wichtigsten Kennzeichen Twitters geworden ist, findet sich wieder. Sie prangt in der Messagebox unmittelbar neben dem Zeichen-Countdown. Der Dienst kann sich auf Wunsch mit Twitter und Facebook verbinden.

Auch die restlichen Features kennt man bereits. Interessante Nachrichten können an die eigenen Verfolger (hier: Listeners) weitergeleitet werden. Es handelt sich dabei aber nicht um einen Retweet, sondern ein Echo. Eine Suche nach Inhalten erlaubt Heello noch nicht, dafür aber nach Usern, die mit einem "@"-Zeichen vor ihrem Namen adressiert werden können. Lediglich die Funktion für Gruppenkonversationen sucht man bei Twitter vergeblich.

Fehlende Perspektive

Luca Hammer sieht in einer Kurzeinschätzung für pressetext keine langfristige Zukunft für den brandneuen Dienst. "Die Plattform wirkt zwar technisch sehr ausgereift, bietet aber keinen Zusatznutzen im Vergleich mit Twitter. Alles was Heello bietet, findet man auch dort. Man fragt sich, welche Vision dahinter steckt", so der Experte. "Für Entwickler macht es keinen Sinn, in die Unterstützung des Dienstes Ressourcen zu investieren, da er schlichtweg zu klein ist." Er rechnet damit, dass Heello in absehbarer Zeit kaum mehr genutzt werden wird.

Momentan profitiert der Service von der Berichterstattung um den unerwarteten Start. Donnerstagmorgen zählte der eigene "pingcount" insgesamt rund 60.000 verschickte Nachrichten. Die dahinterstehende Heello Inc. wurde von Everett vor genau einem Jahr gegründet. Der Entrepreneur bestreitet, dass hinter dem Start des Twitter-Klons persönliche Motive stecken.

(Ende)
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