Unternehmen gehen DSGVO-Experten aus
BITKOM: Sechs von zehn Firmen haben dafür weniger als eine Vollzeitstelle zur Verfügung
DSGVO: Datenschutzexperten stark nachgefragt (Foto: pixabay.com, geralt) |
Berlin (pte014/25.01.2019/12:30) Fast jedes dritte Unternehmen in Deutschland (31 Prozent) hat nur eine Vollzeitstelle für auf Datenschutzbelange spezialisierte Mitarbeiter eingeplant. Das ist das Ergebnis einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands BITKOM http://bitkom.org . Sechs von zehn Unternehmen (59 Prozent) haben dafür weniger als eine Vollzeitstelle zur Verfügung.
"Deutschlandweit Fachkräftemangel"
"Mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist der Aufwand für viele Unternehmen enorm gestiegen", sagt Susanne Dehmel, Mitglied der BITKOM-Geschäftsführung für Recht und Sicherheit. "Wer qualifiziertes Personal finden konnte, hat dies auch eingestellt. Beim Datenschutz herrscht jedoch deutschlandweit Fachkräftemangel."
Nur wenige Firmen setzen auf mehr als eine Vollzeitstelle für Datenschutzthemen. Vier Prozent haben bis zwei Vollzeitäquivalente dafür eingeplant, nur ein Prozent bis drei Vollzeitäquivalente. Vor allem große Betriebe beschäftigen mehrere Datenschutzexperten. Jeder dritte Betrieb ab 500 Mitarbeitern hat dafür bis zu vier Stellen vorgesehen, jede vierte Firma vier oder mehr Vollzeitarbeitsplätze.
"Wer die Expertise nicht im eigenen Haus hat, muss auf externe Beratung zurückgreifen", so Dehmel. Für viele Kanzleien und Rechtsberater mit Datenschutz-Know-how sei das vergangene Jahr deshalb sehr arbeitsintensiv gewesen. Bis heute seien viele noch damit beschäftigt, ihre Geschäftsprozesse an die DSGVO-Vorgaben anzupassen.
E-Privacy-Verordnung kommt 2019
Für 2019 sind weitere wichtige Entscheidungen für neue Datenschutzregeln geplant. So soll die E-Privacy-Verordnung beschlossen werden. Im Bereich der elektronischen Kommunikation soll sie die DSGVO ergänzen und wird derzeit auf EU-Ebene verhandelt. BITKOM kritisiert die geplante Verordnung. "Mit dem derzeitigen Entwurf gefährdet die E-Privacy-Verordnung Software-Updates und schränkt werbebasierte Geschäftsmodelle im Internet ein."
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