pte20210505024 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Weinberg-Roboter "VineScout" steigert Ertrag

System auf Basis Künstlicher Intelligenz gibt Winzer Tipps zum Düngen, Bewässern und Ernten


"VineScout" auf einer seiner Patrouillenfahrten im Weinberg (Foto: upv.es)

Valencia (pte024/05.05.2021/11:30)

Spaniens Weinbauern bekommen einen rollenden Helfer, der völlig autonom die wichtigsten Daten im Weinberg sammelt. Er prüft, ob die Reben bewässert werden müssen, ob sie planmäßig wachsen oder mit Dünger nachgeholfen werden muss, und den Reifegrad. VineScout, etwa Weinwächter, ist eine Entwicklung von Forschern der Universitat Politècnica de València https://www.upv.es (UPV). Er ist mit einem Navigationssystem ausgestattet, das ihm bei der Orientierung im Weinberg hilft, diversen Sensoren, die beispielsweise die Farbe der Blätter und Trauben erfasst, und einem Datenverarbeitungssystem, das sich auf eine mit künstlicher Intelligenz erstellte Datenbank stützt. Ein Vergleich der Blattfarbe mit dem in der Datenbank abgelegten Sollfarbe gibt Aufschluss über den Zustand der Pflanzen und mündet in Handlungsanweisungen für den Winzer.[b]Pro Stunde 360.000 Daten[b]Der VineScout kann zwei Tage lang autonom unterwegs sein, ehe seine Batterien wieder aufgeladen werden müssen. Er ist transportabel, sodass er an verschiedenen Weinbergen eingesetzt werden kann. Mit der Zeit lernt der Winzer, wie oft er seinen rollenden Wächter in seine Weinberge schicken muss, um den optimalen Ertrag und beste Qualität zu erzielen.

„Der VineScout hilft dem Winzer, Wasser rationeller zu nutzen und den Zustand der Weinstöcke anhand objektiver Indikatoren zu erfassen", sagt Francisco Rovira, Direktor des Labors für Agrarrobotik (ARL) der Universität. Er helfe bei der effizienten Düngung und Bewässerung und der Festlegung des Erntezeitpunkts. 

Der Roboter erfasst pro Stunde 12.000 Messpunkt. An jedem erfasst er 30 unterschiedliche Daten. Bein einer manuellen Probenahme sind es allenfalls 40 Messpunkte pro Stunde. „VineScout ist sogar nachts aktiv", sagt Roviras Kollegin Verónica Saiz vom Labor für Agrarrobotik. 

[b]Äußerst robust und zuverlässig[b]

Das System installierten die Forscher in einem industriellen Fahrroboter. Es könne auch in andere autonome landwirtschaftliche Geräte eingebaut werden, etwa in Erntemaschinen, Pflüge und Sprühanlagen zum Pflanzenschutz eingebaut werden, sodass die entsprechenden Tätigkeiten automatisiert ablaufen. „Ganz gleich, wie rau die Umgebungsbedingungen sind: Das System hat sich als äußerst robust und zuverlässig erwiesen", sagt Rovira. 

(Ende)
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