pte20210804009 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Feinstaubbelastung erhöht Risiko für Demenz

Bereits gesteigerter Wert um ein Mikrogramm wirkt sich über Jahrzehnte signifikant aus


Karte: Feinstaubbelastung klar sichtbar (Foto: Magali Blanco, washington.edu)
Karte: Feinstaubbelastung klar sichtbar (Foto: Magali Blanco, washington.edu)

Seattle (pte009/04.08.2021/10:30)

Forscher der University of Washington https://www.washington.edu haben einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Demenz hergestellt. Für die Studie wurden die Daten von zwei lange andauernden Studienprojekten in der Region Puget Sound ausgewertet. Ein Projekt zur Feststellung der Luftverschmutzung und anderer Risikofaktoren für Demenz begann in den späten 1970er Jahren das zweite Projekt startete 1994. Bereits ein geringer durchschnittlicher Anstieg der Werte bei der Feinstaubbelastung über ein Jahrzehnt stand bei Personen, die an diesen Adressen lebten, mit einem größeren Demenzrisiko in Verbindung.    

Laut der leitenden Wissenschaftlerin Rachel Shaffer entsprach bereits ein Anstieg der Belastung von 1 Mikrogramm pro Kubikmeter einem um 16 Prozent erhöhten allgemeinen Demenzrisiko. Ein ähnlicher Zusammenhang konnte bei Alzheimer-Demenz festgestellt werden. Für die Studie wurden die Daten von mehr als 4.000 Bewohner aus dem Raum Seattle ausgewertet, die Teil der Adult Changes in Thought (ACT) teilgenommen hatten. Von diesen Einwohnern identifizierten die Forscher mehr als 1.000 Personen, bei denen seit Beginn der Studie im Jahr 1994 eine Demenz diagnostiziert worden war. 

[b]Belastung verglichen[/b

Wurde ein Demenz-Patient identifiziert, verglichen die Forscher die durchschnittliche Belastung durch Luftschadstoffe jedes Teilnehmers bis zum Zeitpunkt der Diagnose. Wurde eine Diagnose zum Beispiel im Alter von 72 Jahren gestellt, glichen die Wissenschaftler die Belastung anderer Patienten für das Jahrzehnt vor dem Erreichen des 72. Lebensjahres ab. Bei diesen Analysen musste auch die unterschiedlichen Jahre berücksichtigt werden, in denen diese Personen zur Studie kamen. Der Grund dafür ist, dass sich die Luftverschmutzung in den Jahrzehnten seit Studienbeginn drastisch verringert hat. 

[b]Schätzungen für 40 Jahre[/b]

Die abschließende Analyse ergab, dass nur 1 Mikrogramm pro Kubikmeter Unterschied zwischen Wohnorten mit einem um 16 Prozent häufigeren Auftreten einer Demenz in Zusammenhang stand. Laut Shaffer bestand 2019 rund ein 1 Mikrogramm pro Kubikmeter Unterschied in der PM2.5 Belastung zwischen Pike Street Market in der Innenstadt von Seattle und den Wohngebieten rund um Discovery Park. „Wir wissen, dass eine Demenz über einen langen Zeitraum entsteht. Es dauert Jahre, sogar Jahrzehnte bis sich diese Pathologien im Gehirn entwickeln, daher mussten wir auch die Belastungen in diesem Zeitraum berücksichtigen." Mit Hilfe von detailreichen Datenbanken zur Luftverschmutzung in dieser Region können die Forscher heute Schätzungen für einen Zeitraum von 40 Jahren durchführen. Die Forschungsergebnisse wurden in „Environmental Health Perspectives" veröffentlicht.

(Ende)
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