pte20210909001 Kultur/Lifestyle, Medizin/Wellness

Temporäre Tattoos sind für Kinder gefährlich

"Echt gestochene" schneiden laut neuer Untersuchung der Universität Granada besser ab


Temporäre Tätowierung: schadet mehr (Foto: Free-Photos, pixabay.com)
Temporäre Tätowierung: schadet mehr (Foto: Free-Photos, pixabay.com)

Granada (pte001/09.09.2021/06:00)

Tattoos, die aufgeklebt und nach einer Weile wieder entfernt werden, sind für Kinder gefährlich, weil sie die Schutzbarriere der Haut schädigen. Das haben Wissenschaftler an der Universität von Granada https://www.ugr.es/en im Süden von Spanien. Sie analysierten die dermatologischen Auswirkungen von permanenten Tätowierungen, bei denen Nadeln die Haut durchstoßen, und denen von temporären Transfertätowierungen. Letztere, so José Pablo Serrano, seien am schädlichsten: „Die Ergebnisse zeigten, dass die Haut, auf die Transfertätowierungen aufgetragen wurden, niedrigere Temperaturen, eine schlechtere Versorgung der Epidermis, also der oberen Haut, mit Feuchtigkeit und eine schlechtere antioxidative Gesamtkapazität aufwies als unbeschädigte oder tätowierte Haut."

[b]Das Problem ist der Wasserverlust[/b]

Der transepidermale Wasserverlust war bei Transfertätowierungen im Vergleich zu nicht tätowierter Haut höher, was darauf hindeuten kann, dass die epidermale Schutzbarriere der Haut in gewissem Maße geschädigt wird.

Bisher waren Mediziner der Auffassung, dass lediglich Permanent-Tattoos gesundheitsschädlich sind. Sie verursachen Infektionen, Granulome, das sind meist gutartige Gewebebildungen, die allerdings gefährlich werden können, wenn sie am Herzen wachsen, oder allergische Reaktionen, die durch die verwendeten Pigmente oder das Tätowierungsverfahren selbst verursacht werden. Darüber hinaus wurden andere Arten von temporären Tätowierungen, wie Henna-basierte, die in dieser Studie nicht analysiert wurden, mit einer großen Anzahl von unerwünschten allergischen Reaktionen in Verbindung gebracht.

[b]Tattoos sollten wohlüberlegt sein[/b]

Serrano ist weit davon entfernt, gestochene Tattoos als unschädlich anzusehen. Er weist auf den „traumatischen Prozess des Tätowierens" hin, der „nachteilige Hautreaktionen" hervorrufen könne. Dauerhaft tätowierte Haut unterscheide sich jedoch nicht signifikant von nicht tätowierter Haut. „Wir kamen zu dem Schluss, dass permanente Tattoos die Funktion der epidermalen Barriere nicht signifikant zu beeinflussen scheinen, im Gegensatz zu Transfer-Tattoos tun", erklärt Serrano.

Die an der Studie Beteiligten empfehlen, bei Kindern auf Klebetattoos zu verzichten. „Richtige" Tattoos dürfen nur mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten gestochen werden. Doch auch Erwachsene sollten die Vor- und gesundheitlichen Nachteile sorgfältig abwägen, ehe sie den Tätowierer zustechen lassen.

(Ende)
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