"Dupilumab" hilft Kindern mit Ekzemen
Biologisches Arzneimittel verringert Anzeichen der Erkrankung laut Studie um 75 Prozent
Schlafendes Mädchen: Kinder leiden bei Ekzemen unter Juckreiz (Foto: pixabay.com, Daniela Dimitrova) |
Chicago (pte006/16.09.2022/10:30)
Die erste Studie zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer Ekzeme bei Kindern zwischen sechs Monaten und fünf Jahren mit einem biologischen statt einem immunsuppressiven Arzneimittel zeigt große Wirksamkeit. Die internationale Phase-III-Studie hat unter der Leitung von Northwestern Medicine http://nm.org stattgefunden. Die Verabreichung von "Dupilumab" über 16 Wochen führte bei mehr als der Hälfte der Kinder zur Verringerung der Anzeichen von Ekzemen um 75 Prozent und sehr deutlichen Verringerungen des Juckens und damit einer verbesserten Schlafqualität. Die Studie wurde an 31 Standorten in Europa und Nordamerika durchgeführt.
Signalweg gezielt angesprochen
Dupilumab zielt bei Allergien auf einen entscheidenden Signalweg ab. Ekzeme, auch bekannt als atopische Dematitis, sind chronische entzündliche Erkrankungen der Haut, die durch eine rote, trockene, häufig nässende Haut gekennzeichnet sind. Das damit einhergehende Jucken belastet Betroffene und ihre Familien oft stark. Laut Schätzungen leiden 19 Prozent oder mehr aller Kinder unter sechs Jahren an Ekzemen. Bei 85 bis 90 Prozent beginnt die Erkrankung während der ersten fünf Lebensjahre. Das schwer beeinträchtigende Jucken bewirkt Schlafstörungen und somit eine schlechte neurokognitive Entwicklung. Im Schnitt verlieren die Kinder eine ganze Nacht Schlaf pro Woche.
Als Ergebnis dieser Studie steht das Medikament jetzt für Kleinkinder ab dem sechsten Lebensmonat und Vorschüler zur Verfügung. Ein Drittel der Betroffenen leidet unter mittelschweren bis schweren Symptomen, die sich nicht mehr mit Steroidsalben und Feuchtigkeitscremen behandelt lassen. Dupilumab wurde bereits bei Erwachsenen, Heranwachsenden und Kindern im Schulalter als wirksam und sicher bestätigt. Das Medikament wird einmal im Monat mittels einer Spritze verabreicht. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Amy Paller ist die Wirkung mindestens so gut wie bei den mit Risiken behafteten Immunsuppresiva. Zusätzlich von Vorteil sei, dass auch Allergien mitbehandelt werden können.
Allergische Leiden weitverbreitet
66 Prozent der Kinder in der aktuellen Studie erkrankten in den ersten sechs Lebensmonaten an einem Ekzem. Als ihnen Dupilumab erstmals verabreicht wurde, litten mehr als 80 Prozent zumindest an einer allergischen Erkrankung wie Asthma oder einer Lebensmittelunverträglichkeit. Die Kinder erhielten 16 Wochen lang alle vier Wochen nach dem Zufallsprinzip entweder eine Injektion mit einem Blindpräparat oder Dupilumab.
An der Studie konnten nur Kinder teilnehmen, die nicht ausreichend auf topische Medikamente ansprachen und selbst bei der Einnahme dieser Medikamente schwer erkrankt waren. Die Studie wurde von den Pharmaunternehmen Regeneron Pharmaceuticals und Sanofi finanziell unterstützt, die Dupilumab gemeinsam entwickelt haben. Details zu den aktuellen Forschungsergebnissen wurden in "The Lancet" veröffentlicht.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Moritz Bergmann |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | bergmann@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |