Lungenkrebs: Protein Menin als neue Therapie
Immunsystem kann aggressive Zellen wiedererkennen und auf diese Weise gezielt zerstören
Lunge: Gen-Editing-Verfahren gegen Krebs vielversprechend (Foto: pixabay.com, oracast) |
Canberrra (pte011/13.01.2023/10:30)
Das Protein Menin trägt zu einer abnormalen Deaktivierung spezifischer Gene in Krebszellen bei, wie Forscher der Australian National University (ANU) und des Peter MacCallum Cancer Centre ermittelt haben. Eines der Kennzeichen von Krebs ist, dass die normale Regulierung von Genen gestört ist. Zellen sehen somit anders aus und verhalten sich auch anders. Krebszellen können bestimmte Gene deaktivieren und sie damit in einem Ruhezustand halten. Durch die Deaktivierung spezifischer Immungene gelingt es manchen Arten von Krebs, der Entdeckung durch das Immunsystem zu entgehen und damit im Wesentlichen unsichtbar zu werden. Das ermöglicht es dem Krebs zu wachsen und aggressiver zu werden.
Basis für neue Medikamente
Durch das Abzielen auf das Protein Menin mittels medikamentöser Therapien glauben die Forscher an eine Reaktivierung dieser Gene. Damit würden die Krebszellen wieder sichtbar und das Immunsystem könnte sie wieder aufspüren und zerstören. Die in "Nature Cell Biology" veröffentlichten Ergebnisse könnten daher zu neuen und wirksameren Behandlungen von Lymphomen und Lungenkrebs führen. Laut Mark Dawson vom Peter MacCallum Cancer Centre helfen die neuen Erkenntnisse dabei, mehr über die Funktion von Zellen zu erfahren.
"Wir müssen verstehen, wie Zellen Entscheidungen treffen und die Art, wie sie handeln, verändern, um neue Möglichkeiten zur Behandlung von Krebs zu finden", so Dawson. Laut Marian Burr von der ANU setzen die Forscher ein Gen-Editing-Verfahren ein, um das Protein Menin aus den Krebszellen zu entfernen. Bei Menin sei in der Vergangenheit nachgewiesen worden, dass es Gene aktiviert. "Unsere Forschung hat unerwartet ergeben, dass Menin diese Gene in einem inaktiven Ruhezustand hält."
Nützlich für weitere Krebsarten
Durch das Entfernen des Proteins konnten die Forscher die Immungene aktivieren. Das ist dafür entscheidend, dass das Immunsystem Krebszellen erkennen und abtöten kann. Medikamente, die Menin unterdrücken, wurden bereits entwickelt und werden derzeit in klinischen Studien zu spezifischen Formen von Leukämie getestet. "Unsere Studienergebnisse erweitern den möglichen klinischen Einsatz dieser Medikamente. Wir haben nachgewiesen, dass sich Menin-Inhibitoren in Kombination mit bestehenden Therapieansätzen einsetzen lassen, um im Labor das Abtöten von Lymphomen und Lungenkrebszellen zu verbessern. Wir glauben, dass diese Medikamente auch bei anderen Arten von Krebs wirksam sein können", sagt Burr.
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