pts20240827013 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Misteltherapie bei modernen Krebstherapien

Deutlicher Überlebensvorteil, 5-fach geringeres Nebenwirkungsrisiko und verbesserte Compliance


Wien (pts013/27.08.2024/09:00)

Personalisiert, individuell, zielgerichtet: Innovative, maßgeschneiderte Therapiekonzepte wie zielgerichtete Therapien (Targeted Therapies, TTs) und Immuntherapien (Immun-Checkpoint-Inhibitoren, ICI) sorgen seit fast zehn Jahren für höhere Heilungs- und Überlebenschancen bei Krebs. Jetzt zeigen aktuelle Real-World-Data-Studien, dass Krebspatient:innen von der additiven Misteltherapie profitieren: Für die Kombination von Misteltherapie und TTs wird nicht nur ein fast 5-fach reduziertes Nebenwirkungsrisiko beschrieben – auch die Überlebenszeit hatte sich verdoppelt.

Je nachdem welche Organe betroffen sind, kommen in der modernen Krebstherapie in bis zu 40 Prozent der Fälle Targeted Therapies zum Einsatz. (1) Zur Gruppe der TTs gehören unter anderem Immun-Checkpoint-Inhibitoren und monoklonale Antikörper. Vor allem das Nichtkleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) sowie gastrointestinale und gynäkologische Tumore sprechen gut auf TTs an. (2, 3, 4)

Kombinationsgruppe Misteltherapie und ICI: 56 Prozent reduziertes Mortalitätsrisiko

Die aktuelle Forschungsarbeit des Teams rund um PD Dr. med. Friedemann Schad, Leiter des Onkologischen Zentrums am Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Deutschland, zeigt eindrucksvoll die verbesserte Wirkung der TTs in Kombination mit Misteltherapie: In der 2024 publizierten Untersuchung (5) erhielten von insgesamt 415 NSCLC-Patient:innen die erste Gruppe (n = 222) ausschließlich ICI, die zweite Gruppe (n = 193) zusätzlich eine Misteltherapie. Die Autoren kamen zum Ergebnis, dass das Mortalitätsrisiko in der Kombinationsgruppe um 56 Prozent signifikant reduziert war.

Misteltherapie: Stellenwert beim Nebenwirkungsmanagement

Auch wenn aufgrund der selektiveren Wirkmechanismen von TTs (6) geringere Nebenwirkungen als etwa bei Chemo- oder Antihormontherapien erwartet werden, treten therapieassoziierte Beschwerden unter TT-Behandlungen ebenfalls auf (7). Eine rechtzeitige Intervention bzw. die Vorbeugung möglicher Nebenwirkungen ist von hoher Relevanz für die Therapieadhärenz und Compliance der Gesamtbehandlung. Als sinnvolle leitliniengestützte Maßnahme erscheint hierbei die Misteltherapie, deren therapeutischer Nutzen zur Reduktion von Nebenwirkungen (8) sowie zur Verbesserung der Lebensqualität (9) in internationalen onkologischen Leitlinien festgehalten ist. In diesem Zusammenhang hatte sich die Misteltherapie auch in Kombination mit der Chemotherapie als sicher, wirksam und gut verträglich erwiesen. (10, 11, 12)

Misteltherapie mit TTs: Solides Sicherheitsprofil und halbierte Abbruchrate

Neben der guten Evidenz für den kombinierten Einsatz der Misteltherapie mit Chemotherapien liegen mittlerweile auch verlässliche klinische Beobachtungsanalysen für die Kombination der Misteltherapie mit TTs vor: Neue Real-World-Data-Studien für verschiedene Tumorentitäten zeigen, dass diese bewährte, pflanzliche Therapie gut mit den untersuchten TTs kombiniert werden kann (CDK4/6-Inhibitoren, Immun-Checkpoint-Inhibitoren ICI, monoklonale Antikörper, PARP-Inhibitoren, TKI-Inhibitoren). (13)

Für die Kombination von monoklonalen Antikörpern mit Misteltherapie wurde sogar ein fast 5-fach geringeres Nebenwirkungsrisiko beschrieben. (14)

Hervorzuheben ist im Hinblick auf die Therapietreue, dass bei zusätzlicher Mistelgabe nur halb so viele Abbrüche der zielgerichteten Therapien zu verzeichnen waren. Außerdem gab es keine nebenwirkungsbedingte Verzögerung des Behandlungszyklus. (15)

Fazit

Real-World-Data-Studien zeigen für die Kombination von TTs mit einer Helixor® Misteltherapie ein solides Sicherheitsprofil und weisen darauf hin, dass sowohl die Mortalitätsrate der behandelten Patient:innen als auch die Nebenwirkungsrate von monoklonalen Antikörpern gesenkt werden könnten. Zudem wurden unter der begleitenden Misteltherapie nur halb so viele Therapieabbrüche beobachtet. Aus diesen Gründen ist die Misteltherapie eine medizinisch angezeigte Möglichkeit zur Unterstützung von TTs.

Infobox: Erstattungssituation für Misteltherapie
Für die Anwendung der Misteltherapie existieren Leitlinienempfehlungen mit höchstem Evidenzlevel (S-3 LL Komplementäre Onkologie, AGO-LL Mammakarzinom). Die jährlichen Kosten für etwa 13.000 verkaufte Mistelpackungen liegen bei nur rund 1 Million Euro (DPMÖ, 2023). Diese wertvolle Therapie ist damit nicht nur sehr preiswert, sondern hilft den Versicherern unterm Strich sogar, Kosten zu sparen.

Ungeachtet dessen ist die aktuelle Erstattungssituation in Österreich je nach Kasse uneinheitlich.

Weitere Infos: https://www.misteltherapie.at/beitraege

Literatur:

  1. www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/krebs/neue-lungenkrebs-behandlungen-angriff-mit-zielgerichteten-medikamenten-892113.html
  2. Mayekar MK, Bivona TG. 2017. Current Landscape of Targeted Therapy in Lung Cancer. Clin. Pharmacol. Ther. Nov;102(5):757-764. doi: 10.1002/cpt.810.
  3. JCM | Special Issue: Current State of Targeted Therapy in Gastrointestinal Cancers (mdpi.com).
  4. Jonat W et al. 2009. "Targeted therapy". Der Gynäkologe 42, 155-156.
  5. Schad F et al. 2024. Cancers 16, 1609.
  6. National Cancer Institute, NIH, USA. Targeted therapy to treat cancer. www.cancer.gov/about-cancer/treatment/types/targeted-therapies.
  7. Hellbach K. 2022. best practice onkologie 17(1-2):56-67.
  8. Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie AGO e.V. in der DGGG e.V. sowie in der DKG e.V., Guidelines Breast, Version 2021.1D, www.ago-online.de
  9. S3-Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen, Version 1.0 – Juli 2021; AWMF-Registernummer: 032/055OL.
  10. Mansky PJ et al. 2013. eCAM 2013: Article ID 964592.
  11. Piao BK et al. 2004. Anticancer Res. 24(1): 303-310.
  12. Tröger W et al. 2014. eCAM 2014: Article ID 430518.
  13. Schad F, Thronicke A. 2023. Int. J. Environ. Res. Public Health 20(3): 2565.
  14. Schad F et al. 2018. Integr. Cancer Ther. 17(1): 41-51.
  15. Thronicke A et al. 2018. Medicines 5(3), 100.

(Ende)
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