pte20241121002 Kultur/Lifestyle, Forschung/Entwicklung

Mächtige Menschen sind viel seltener treu

Studie von Reichman University und University of Rochester - Großes Selbstbewusstsein relevant


Machtmenschen: gesehener starker Selbstwert macht untreu (KI-Bild: Shri P, pixabay.com)
Machtmenschen: gesehener starker Selbstwert macht untreu (KI-Bild: Shri P, pixabay.com)

Herzliya/Rochester (pte002/21.11.2024/06:05)

Mächtige Menschen fühlen sich weniger von anderen abhängig, halten mehr von sich und sind zuversichtlicher, dass andere sie begehrenswert finden. Das macht sie offener für Seitensprünge. "In einer romantischen Beziehung könnte diese Machtdynamik dazu führen, dass der mächtigere Partner denkt, er bringe mehr mit als sein weniger mächtiger Partner. Der Mächtigere könnte dies als Zeichen dafür sehen, dass er außerhalb seiner Beziehung mehr Möglichkeiten hat und im Allgemeinen ein begehrenswerterer Partner ist", so Gurit Birnbaum von der Reichman University.

Starke Dynamik der Macht

Birnbaum hat gemeinsam mit Kollegen der University of Rochester die Dynamik der Macht bei zwischenmenschlichen Beziehungen untersucht. Diese spiele eine wichtige Rolle dabei, wie Menschen fühlen und sich verhalten, wenn es darum geht, ihren Ehepartnern oder Lebensgefährten treu zu sein.

Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass diejenigen, die über ein relativ höheres Maß an Macht verfügen, mehr Potenzial haben, eine andere Person zu beeinflussen, zu verändern oder zu kontrollieren, oder sich den Bemühungen einer anderen Person, sie zu beeinflussen, zu widersetzen. Das ergänzt die Untersuchung der Psychologen aus Israel und den USA, indem sie sich speziell auf intime Beziehungen konzentriert.

Sexuelle Fantasien gefragt

Die Erkenntnisse basieren auf vier Befragungen, um zu testen, wie die Wahrnehmung der Macht in einer Beziehung das Interesse einer Person an alternativen Partnern beeinflusst. Die Forscher haben mächtige Menschen rekrutiert, die in monogamen, heterosexuellen Beziehungen von mindestens vier Monaten Dauer standen.

Zunächst sollten sie eine Situation beschreiben, in der sie sich gegenüber ihrem derzeitigen Partner mächtig fühlten, oder einen typischen Tag in ihrer Beziehung. Anschließend mussten sie eine sexuelle Fantasie über eine andere Person als ihren Partner verfassen. In der zweiten Studie betrachteten die Teilnehmer Fotos von Fremden und entschieden unter Zeitdruck, welche davon sie als potenzielle Partner in Betracht ziehen würden.

In der dritten Studie beschrieben die Teilnehmer die Machtdynamik in ihrer bestehenden Liebesbeziehung und bewerteten ihre eigene wahrgenommene Macht und ihren eigenen Wert im Vergleich zu dem ihres Partners. Als Nächstes sollten sie ihr sexuelles Verlangen nach einer attraktiven Person beschreiben, die an der Studie beteiligt war.

In der vierten Studie berichteten beide Partner einer Beziehung drei Wochen lang jeden Tag getrennt voneinander über ihre wahrgenommene Beziehungsmacht, ihren wahrgenommenen Wert als Partner und über jegliche sexuellen Aktivitäten - einschließlich sexueller Fantasien, Flirten oder Sex - mit jemand anderem als ihrem Partner. Das Ergebnis war eindeutig. Die Forscher fanden einen klaren Zusammenhang zwischen Macht und Untreue.

(Ende)
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