Tabakaktien sind zunehmend Verlustbringer
Kurse verharren laut der Organisation Tobacco Free Portfolios seit rund acht Jahren auf Talfahrt
"Nein danke": Diese Aussage trifft die Tabakindustrie hart (Foto: Miriams-Fotos, pixabay.com) |
Kapstadt (pte003/21.11.2024/06:10)
Organisationen wie Tobacco Free Portfolios fordern dazu auf, nicht in Tabakunternehmen zu investieren oder ihnen Finanzdienstleistungen anzubieten. Ihr Ziel ist eine tabakfreie Welt. Sie argumentieren, Unternehmen der Tabakindustrie hätten einige der schwerwiegendsten Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Etwa die Hälfte der Raucher, die es nicht schaffen damit aufzuhören, erleiden einen vorzeitigen Tod, heißt es.
Anti-Tabak-Kampagnen wirken
Die Kampagnen scheinen zu wirken. Seit 2016 sinken die Kurse von Aktien von Unternehmen in der Tabakindustrie, so Corne van Walbeek, Wirtschaftswissenschaftlerin der Universität Kapstadt, und sein Schüler Tim Evans in einem Beitrag für "The Conversation". "Als Forscher mit einem starken wirtschaftlichen Hintergrund haben wir untersucht, ob es finanzielle Gründe für Investitionen in oder den Ausstieg aus Tabakaktien gibt", schreiben die Ökonomen.
"Obwohl es ein starkes moralisches Gebot gibt, aus Tabakaktien auszusteigen, interessieren sich viele Investoren eher für die finanziellen Gründe und den Besitz von Aktien", so die beiden Forscher. Zu bedenken sei, dass der Zigarettenkonsum seit Jahren zurückgehe und die realen Einnahmen der Tabakindustrie stagnierten oder sänken.
Weitere Schwächung der Branche
"Die von Dutzenden Ländern auf der ganzen Welt eingeführten Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums scheinen die Branche erheblich geschwächt zu haben", schreiben die Forscher und ergänzen: "Wir erwarten, dass sie dies auch weiterhin tun werden. Die Aussichten für die Tabakindustrie sind schlecht, weil sich das für sie feindliche Umfeld wahrscheinlich nicht ändern wird."
E-Zigaretten könnten diesen Trend wahrscheinlich nicht aufhalten, denn es sei nicht klar, ob dieser Markt schnell genug wachsen werde, um die Verluste aus dem normalen Geschäft mit Tabakprodukten auszugleichen. Zudem schwächten sie den Absatz von Zigaretten. Und auf diesem Markt tummelten sich zunehmend auch Seiteneinsteiger.
Der Absatz von Zigaretten ging zwischen 2008 und 2023 um 22,8 Prozent zurück, von weltweit 2,77 auf 2,14 Bio. Stück. Betroffen waren alle Hersteller mit Ausnahme von Gudang Garam, ein im indonesischen Kediri ansässigen Unternehmen, das in dieser Zeit den Absatz steigern konnte.
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