Muscheln überwachen nun die Wasserqualität
Innovation "molluSCAN-eye": Winzige Magnete auf den Schalen erzeugen ein charakteristisches Feld
"molluSCAN-eye": Muscheln mit Magneten zur Schadstoffüberwachung (Foto: molluscan-eye.com) |
Bordeaux (pte035/09.12.2024/11:30)
Weichtiere überwachen dank dem sogenannten "molluSCAN-eye"-System von molluScan künftig die Wasserqualität. Die Forscher machen sich dabei die überlebenswichtige Gewohnheit der Muschen zunutze, ihre Schalen zur Nahrungsaufnahme zu öffnen. Das einströmende Wasser filtern sie und entnehmen ihm das Plankton, das sie zum Leben brauchen. Dass Öffnen der Schalen ist darüber hinaus ein Indikator für den biologischen Rhythmus der Mollusken, ihr Wachstum, die Eiablagezyklen und andere Faktoren, die in unterschiedlichem Maße von Schadstoffen im Wasser beeinflusst werden.
Bewegung trotz Magneten
Diesen Rhythmus messen die Forscher in der französischen Atlantikstadt mithilfe von zwei schwachen Dauermagneten, die sie auf die Schalen kleben. Zwischen ihnen entsteht ein Magnetfeld, das sich verstärkt, wenn die Schalen geschlossen, die Magnete also nah beieinander sind, und sich abschwächt, wenn sie sich öffnen. Die Magnete sind so schwach, dass die Mollusken keine Mühen haben, mit ihrer Muskelkraft die magnetischen Kräfte zu überwinden, heißt es.
Das magnetische Feld wird mit einer Elektronik gemessen, die sich ebenfalls auf der Schale befindet. Die ermittelten Daten überträgt das System an einen Sender, der per Kabel mit einer Auswerteeinheit an Land verbunden ist. Diese hat ein maschinelles Training absolviert, sodass sie anhand der Änderungen der Stärke des magnetischen Feldes erkennen kann, wenn sich die Wasserqualität ändert.
Besserer Schutz der Meere
molluSCAN-eye wird beispielsweise dort platziert, wo gereinigte Abwässer ins Meer eingeleitet werden. So lassen sich Störungen des Betriebs sehr schnell erkennen und beheben. Nutzer können auf den Server per Smartphone zugreifen, um den aktuellen Wasserzustand abzurufen. Bei starken Verschmutzungen wird das System selbst aktiv und alarmiert per Smartphone.
Das System ist nach Aussage des Entwicklers zehn bis 100 Mal empfindlicher als herkömmliche Wasserqualitätssensoren vor Ort und zudem viel kostengünstiger. Nach der Installation sei nur sehr wenig Wartung erforderlich, da sich die Mollusken kontinuierlich selbst reinigen. Derzeit sind laut dem Unternehmen etwa 90 molluSCAN-eye-Systeme auf der ganzen Welt im Einsatz.
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