Neues Frühwarnsystem schützt Bienenvölker
Sensoren und Software der University of California, Riverside sorgen für optimale Temperatur
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Wärmesensor an einer Bienenwabe: Optimale Temperaturen sind besonders wichtig (Foto: ucr.edu) |
Riverside (pte029/04.03.2025/11:30)
Mit einem neuartigen Frühwarnsystem von Forschern der University of California, Riverside (UCR) lassen sich Bienenvölker künftig optimal schützen. Es meldet dem Imker, wenn die Temperatur im Bienenstock das optimale Niveau übersteigt oder unterschreitet. Möglich machen dies kostengünstige Wärmesensoren, deren Daten von der Software "Electronic Bee-Veterinarian" (EBV) ausgewertet werden. Das Tool ist zudem prognosefähig. Anhand der Temperaturveränderungen sagt es voraus, ob die Temperatur im Bienenstock in naher Zukunft die Werte über- oder unterschreitet, die für das Wohl der Bienen, vor allem für ihren Nachwuchs, entscheidend ist.
Gesundheitszustand erfasst
"Wir wandeln die Daten, die die Sensoren liefern, in einen sogenannten Gesundheitsfaktor um, der die Wohnqualität im Bienenstock mit Null bis Eins beziffert. Null bedeutet höchste Lebensgefahr, Eins optimale Bedingungen. Das ermöglicht es Imkern, die mit dem zugrunde liegenden Modell nicht vertraut sind, die Gesundheit eines Bienenstocks schnell zu beurteilen", sagt Informatikerin Shamima Hossain.
UCR-Insektenkundler Boris Baer sieht in der Technologie eine Revolution der Bienenzucht, die für weite Teile der globalen Landwirtschaft von Bedeutung ist. Honigbienen bestäuben über 80 Nutzpflanzen und sind für landwirtschaftliche Produkte im Wert von rund 29 Mrd. Dollar allein in den USA verantwortlich. Doch die Zahl der Bienenvölker sinkt aufgrund verschiedener Faktoren, darunter Verlust von Lebensräumen, Belastung durch Pestizide und Parasiten sowie durch den Klimawandel.
Nachwuchs häufig in Gefahr
"Im vergangenen Jahr haben die Vereinigten Staaten über 55 Prozent ihrer Honigbienenvölker verloren. Wir erleben einen massiven Zusammenbruch der Bienenpopulationen, und das ist äußerst besorgniserregend, da etwa ein Drittel unserer Nahrung von Bienen abhängt", verdeutlicht Baer die aktuelle Lage.
Bienen haben eine Reihe von Techniken entwickelt, um ihren Wohnort, den Bienenstock, optimal zu temperieren. Sie selbst sind zwar hartgesotten und halten hohe und niedrige Temperaturen aus. Doch dem Nachwuchs bekommt das nicht gut. Die nächste Generation gerät in Lebensgefahr - vor allem dann, wenn die Bienenstöcke in großen Entfernungen aufgestellt sind, bekommt der Imker solch fatale Situationen nicht mit. Oder er merkt es zu spät. EBV warnt ihn künftig so frühzeitig, dass er die nötigen Gegenmaßnahmen einleiten kann.
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